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Heizkostenzuschuss: Mehr Bedarf erwartet

Wegen der gestiegenen Energiekosten hat das Land Salzburg seinen Heizkostenzuschuss für Haushalte mit geringem Einkommen aufgestockt. Heuer wird ein noch größerer Bedarf als im Vorjahr erwartet. Kritik gibt es aber an nötigen Mehrfach-Anträgen in der Stadt Salzburg.

Im vergangenen Winter erhielten 4.327 Salzburger Haushalte den Heizkostenzuschuss – um 29 Prozent mehr als in der Heizsaison 2019/20. 650.000 Euro Zuschuss überwies das Land Salzburg. Und heuer werden es wohl noch einmal mehr werden, erwartet der zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne).

Erhöhung von 150 aus 180 Euro

Denn angesichts der gestiegenen Energiekosten wurde der Landes-Heizkostenzuschuss von 150 auf 180 Euro erhöht. Er kann ab sofort im Internet beim Land Salzburg oder bei der Hauptwohnsitzgemeinde beantragt werden. Die Voraussetzungen sind genau festgelegt: Ein Alleinstehender darf nicht mehr als 979 Euro netto monatlich verdienen, Paare nicht mehr als 1.469. Sind noch Kinder oder weitere Erwachsene im Haushalt, steigt die Grenze.

Mehr Bedarf bei Heizkostenzuschuss erwartet

Doch sind die 180 Euro Zuschuss nicht zu wenig angesichts der extrem gestiegenen Energiepreise? Heizöl wurde ja um gut 60 Prozent teurer, Erdgas um rund 20 Prozent. Schellhorn sagt dazu: „Zusätzlich gibt es für diese Zielgruppe auch den Teuerungsausgleich des Bundes von 150 Euro. Damit müsste diese Zielgruppe schon das Auslangen finden. Wir haben auf jeden Fall 650.000 Euro dafür budgetiert. Sollte der Bedarf größer sein, kann ich das auf jeden Fall durch Umschichtung aus dem Sozialbudget finanzieren.“ Der Teuerungsausgleich des Bundes für alle jene, die Ausgleichszulage beziehen, wurde Mitte Dezember beschlossen. Wo er beantragt werden kann, ist noch unklar.

Kritik an Zusatz-Bürokratie für 20 Euro von der Stadt

Die Stadt Salzburg bietet zusätzlich noch einmal 20 Euro Heizkostenzuschuss. Dafür müsse man aber einen zweiten Antrag stellen – auch wenn man beim Magistrat ohnehin schon den Landeszuschuss beantragt. Das sei bürokratisch und den meisten unbekannt, kritisiert Gemeinderat Kay Michael Dankl (KPÖplus). Er werde 15.000 bedürftige Haushalte persönlich informieren.

Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) betont, dass der Magistrat nicht Schuld an dieser Doppel-Antragsstellung sei – vielmehr liege das am Landes-Sozialressort: „Wir bedauern sehr, dass der ‚Energie 20er‘ der Stadt nicht gleich im Zuge des Heizkostenzuschusses des Landes mitüberwiesen wird. Das Land hat hier leider keine der vorgeschlagenen Lösungen der Stadt aufgenommen.“ Sie ersuche Landessozialreferent Schellhorn jetzt um eine vereinfachte gemeinschaftliche Lösung, betont Hagenauer. Der Heizkostenzuschuss wird einmal pro Winter ausbezahlt.