Coronavirus in Computerdarstellung
ORF
ORF
Gesundheit

Omikron: CoV-Infektionen steigen stark an

Die CoV-Infektionszahlen steigen im Land Salzburg wieder stark an. Seit Freitag wurden über 1.000 neue Fälle registriert. Vor allem in den Tourismusregionen ist damit die Inzidenz wieder sehr hoch. Die ansteckendere Omikron-Variante wurde in mehr als der Hälfte der Fälle entdeckt.

Die Omikron-Mutante mache „jetzt schon einen Anteil von 50 bis 60 Prozent der Neuinfektionen“ aus, sagt Gernot Filipp, Leiter der Salzburger Landesstatistik. „Das wird in den nächsten Tagen schrittweise noch höher werden. Es ist zu erwarten, dass Omikron in den nächsten Wochen über 90 Prozent aller Fälle ausmachen wird.“

Das Infektionsgeschehen ist dabei derzeit regional sehr unterschiedlich. Besonders viele Fälle gibt es derzeit in Tourismusregionen im Lungau und vor allem im Pongau mit Flachau, Altenmarkt, Untertauern oder Wagrain. Dabei spielen mehr die Urlauber als Einheimische eine Rolle, sagt Filipp: „Da sind die Wachstumsraten vergleichbar mit solchen Ländern wie Dänemark oder Großbritannien. Und das wird sich auch schrittweise auf die anderen Bezirke übertragen. Daher ist damit zu rechnen, dass die Fallzahlen in den nächsten Tagen und Wochen stark ansteigen werden.“ In Obertauern (Pongau/Lungau) will man dennoch die Saison durchziehen – mehr dazu in CoV in Skigebieten: Zusperren kein Thema (salzburg.ORF.at; 3.1.2022).

„Intensivpatienten mit Omikron in zwei bis drei Wochen“

Bis diese vielen neuen Covid-Fälle auch die Spitalsstationen betreffen, werde es noch ein bisschen dauern, sagt Uta Hoppe, Primarärztin für Intensivmedizin am Uniklinikum Salzburg: „Wir haben immer eine Zeitverzögerung von zwei bis drei Wochen für die Normalstationen und dann nochmal eine Woche für die Intensivstation. Wir rechnen also, dass wir in zwei bis drei Wochen die Intensivpatienten mit Omikron sehen werden.“

Coronavirus (Covid 19) Kranker in Intensivstation (Intensivbett) im Spital
ORF
Die Patienten, die derzeit in Salzburg in der Intensivstation liegen, wurden teils vor Weihnachten an die Beatmung angeschlossen

Am Montag waren 18 Covid-Patienten in Salzburg auf der Intensivstation. Bis auf einem mit schwerer Vorerkrankung sind von ihnen alle ungeimpft und zwischen 50 und 60 Jahre alt, sagt Hoppe: „Man kann sagen, dass Covid-Patienten im Schnitt zweieinhalb bis drei Mal so lange auf den Intensivstationen liegen. Die Patienten, die wir jetzt liegen haben, haben zum Teil schon drei bis vier Wochen die Herz-Lungen-Maschinen. Das sind Patienten, die wir schon vor Weihnachten intubiert, beatmet haben. Die haben dann Verläufe von bis zu sechs bis acht Wochen auf der Intensivstation.“

Omikron-Varianten lässt Infektionszahlen steigen

Sorge um Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur

Da Omikron mehr Menschen infizieren wird, sei es umso wichtiger, kritische Infrastruktur aufrecht erhalten zu können, betont Peter Schinnerl, Leiter des Covid-Managements des Landes Salzburg. „Daher ist wichtig, dass wir in der kritischen Infrastruktur arbeitsfähig bleiben – also alle Betriebe, die unser Leben ermöglichen – von der Versorgung, Gesundheitssystem natürlich, aber auch Strom, Gas, Wasser. Daher haben wir hier auch die Betriebe aufgefordert, Maßnahmen zu treffen – etwa in der Schichteinteilung oder auch Mitarbeiter weniger zu exponieren.“

Die Omikron-Welle könne abgeschwächt werden, so die Fachleute – aber nur, wenn jeder einzelne mitmache: „Ich hoffe, dass bei uns die Maßnahmen, die wir gesetzt haben – die Maskenpflicht, der Abstand – auch wirklich beherzigt werden“, betont Hoppe. „Dass nicht – wie wir’s teilweise leider auch sehen – auf Skihütten wilde Partys gefeiert werden. Das ist kontraproduktiv. Das brauchen wir im Moment nicht.“

Stöckl: „Einen Lockdown kann man nie ausschließen“

Ob die Omikron-Infektionszahlen neuerlich einen Lockdown nötig machen, das Landesgesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) wollte am Montag nicht ausschließen: „Insgesamt wissen wir noch nicht ganz genau, wie sich das entwickelt. Aber wird sind natürlich vorbereitet, dass wir sofort Maßnahmen treffen, wenn sie notwendig sind. Einen Lockdown kann man mitten Pandemie nie ausschließen.“

Was helfe, sei mehr zu kontrollieren, mehr zu testen und vor allem mehr zu impfen – das wird von allen Verantwortlichen wie ein Mantra wiederholt. Und gerade beim Impfen sah es über Weihnachten nicht gut aus – mehr dazu in Zahl der Impfungen in Weihnachtsferien gesunken (salzburg.ORF.at; 3.1.2022).