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dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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Wirtschaft

Teure Energie: AK fordert Handeln der Politik

Die stark gestiegenen Kosten für Treib- und Brennstoffe, sowie Strom und Gas bereiten Schuldenberatern, Konsumentenschützern und Sozialvereinen in Salzburg zunehmend Sorge. Hier müsse die Politik gegensteuern, verlangt etwa die Arbeiterkammer (AK).

Vor dem Hintergrund von Einkommenseinbußen vieler Haushalte in der Pandemie und angesichts ohnehin hoher Lebenshaltungskosten in Salzburg sei dies dringend nötig, so die Experten der AK. Bis zu 35 Prozent betrage die Teuerung bei Benzin und Diesel, fast 40 Prozent bei Heizöl im Vergleich zum Vorjahr, knapp 65 Prozent bei Strom und gar 122 Prozent bei Gas, listet AK-Präsident Peter Eder auf.

„Dieses Bild ist alarmierend. Hier braucht es Vereinbarungen mit allen Energieversorgern, dass auf Abschaltungen während der kalten Jahreszeit verzichtet wird. Auch wäre ein Recht auf Ratenzahlung über 24 Monate wichtig. Zudem braucht es seitens des Landes eine spürbare Aufstockung des Heizkosten-Zuschusses. Dieser wurde seit 2008 nicht mehr valorisiert – und wir alle wissen, wie stark die Preise seit damals gestiegen sind. Schließlich braucht es auch eine temporäre Befristung und Reduktion der Umsatzsteuer auf Strom und Gas“, sagt Eder.

„Mietrückstände wieder deutlich häufiger“

Auch die Schuldenberatung Salzburg sehe die Zunahme der Energiekosten mit Sorge, sagt deren Geschäftsführer Peter Niederreiter. „Wir haben das heuer vor allem daran gemerkt, dass das Thema Mietrückstände in der Schuldenberatung wieder wichtiger geworden ist als es noch vor einigen Jahren war. Dazu muss man wissen, dass mit einem aktuellen Mietrückstand die Möglichkeit eines Privatkonkurses ausgeschlossen ist“, betont Niederreiter.

„Wichtig wäre, dass die Unterstützungen, mit deren Hilfe die Energiekosten bezahlt werden können, wieder ausgebaut werden. Auch müssten die Verschlechterungen durch das neue Sozialunterstützungs-Gesetz wieder beseitigt werden. Erst dann haben unsere Klienten wirklich die Möglichkeit, ihre laufenden Kosten ordnungsgemäß zu bezahlen“, ergänzt Niederreiter.

„Land und Bund müssen handeln“

Gerade in der Pandemie müssten das Land und der Bund nun handeln, sind sich Konsumentenschützer und Schuldenberater einig.