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dpa/Patrick Seeger
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Wirtschaft

Silvestersperrstunde: Wirte wollen klagen

Salzburgs Wirte wollen rechtlich gegen die vorgezogene Sperrstunde auf 22 Uhr an Silvester vorgehen. Laut aktueller Verordnung müssen die Betriebe ihre Gäste zwei Stunden vor dem Jahreswechsel bitten, die Lokale zu verlassen. Es drohen Verluste in Millionenhöhe, sagen Branchensprecher.

Im Land Salzburg verlieren Hoteliers und Wirte durch die vorverlegte Sperrstunde auf 22 Uhr rund 10 Millionen Euro. Die frühere Tourismussprecherin in der Bundes-Wirtschaftskammer, Petra Nocker-Schwarzenbacher, verlangt ein rechtliches Vorgehen der Branche gegen die Sperrstunden-Verordnung. Denn in den Betrieben gelte die 2G-Regel, und das sei sicherer als die Lokale um 22 Uhr zu verlassen und danach privat zu feiern, so Nocker-Schwarzenbacher.

„Gäste werden wohl nicht schlafen gehen“

Derzeit werde geprüft, ob die Sperrstunden-Regelung rechtlich hält, sagt Salzburgs Wirte-Sprecher Ernst Pühringer. Erst dann seien mögliche weitere Schritte sinnvoll. Zwei Stunden vor dem Jahreswechsel muss das Personal die Gäste auffordern, das Lokal zu verlassen. „Was die Gäste anschließend machen, ob sie ins Zimmer gehen, ins Haus gehen oder wie sie sonst die Zeit bis 24 Uhr verbringen, das liegt leider nicht in unserem Aufgabenbereich. Das wird der Gast selbst entscheiden“, sagt der Tourismussprecher in der Salzburger Wirtschaftskammer, Albert Ebner.

Viele schweigen um künftig Förderungen zu erhalten

Für den Tourismus sei die jüngste Entscheidung der GECKO-Kommission jedenfalls ein neuerlicher Schlag ins Gesicht und markiere den vorläufigen Höhepunkt einer andauernden Benachteiligung während der gesamten CoV-Krise, so Ebner. Wegen der vorverlegten Sperrstunde laufen derzeit Gespräche über einen Ausfallsbonus für die Branche. Im Hintergrund sind viele Betriebe verärgert, halten sich mit lautstarkem Protest aber zurück, weil sie auch in Zukunft auf Förderungen angewiesen sind.