Gesundheit

AK: „Mehrheit der Arbeitnehmer gegen Impfpflicht“

Wie sehr die Impfpflicht gesellschaftlich polarisiert, zeigt sich an einer Umfrage im Auftrag der Salzburger Arbeiterkammer. Die Ergebnisse zeigen, dass es fast gleich viele Gegner wie Befürworter unter den Arbeitnehmern gibt. In einer österreichweiten Umfrage spricht sich eine deutliche Mehrheit für die Impfpflicht aus.

533 Personen wurden von der Salzburger AK befragt. Insgesamt 49 Prozent der Arbeitnehmer in Salzburg sind gegen die Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht, 47 Prozent sind dafür, vier Prozent der Befragten haben keine Angaben gemacht. Die Schwankungsbreite beträgt ebenfalls vier Prozent. Es stehe also in etwa fünfzig zu fünfzig, das Thema polarisiere sehr, sagt Martin Oppenauer vom Institut IFES, das die Umfrage im Auftrag der Salzburger Arbeiterkammer durchgeführt hat: „Frauen sind hier noch skeptischer und kritischer als Männer, Jüngere etwas kritischer als Ältere. Und Personen, die noch keine CoV-Impfung erhalten haben, sind hier besonders kritisch.“

Gruppe der konsequenten Verweigerer sehr klein

Hauptgrund, sich nicht impfen zu lassen, sei mit knapp 60 Prozent die Angst vor Nebenwirkungen, ergänzt der Meinungsforscher. Grundsätzliche Verweigerer, die sich aus Prinzip nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, machen unter den Arbeitnehmern dagegen nur rund acht Prozent aus.

Eder: „Mehr Aufklärung vor Impfpflicht“

Dass trotz dieser Polarisierung in der Bevölkerung die Impfpflicht schon in gut einem Monat, am 1. Februar, eingeführt werden soll, ist für AK-Präsident Peter Eder zu rasch: „Für mich ist Aufklärung das Gebot der Stunde. Wenn man es verschieben kann, würde ich es verschieben.“ Diese Aufklärungsgespräche sollten von Ärzten oder Mitarbeitern von Rettungsdiensten durchgeführt werden, ergänzt Eder. Denn diese genießen laut der Umfrage mit Abstand das größte Vertrauen in Sachen Coronavirus.

Arbeitnehmer befürworten 3G-Regel

Die Umfrage zeigt auch, dass die Arbeitnehmer in Salzburg gut mit der 3G-Regel am Arbeitsplatz leben können: Rund drei Viertel befürworten sie, wenn eine ausreichende Struktur für CoV-Tests vorhanden ist. Auch bei den Ungeimpften ist knapp die Hälfte für 3G am Arbeitsplatz. Für die Umfrage hat IFES Anfang Dezember insgesamt 533 repräsentativ ausgewählte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Salzburg interviewt.

Österreichweit deutliche Mehrheit für Impfpflicht

In einer österreichweiten Befragung hatten sich 59 Prozent für die Impfpflicht ausgesprochen – dies bedeutet eine Verdoppelung seit dem Sommer. Im Juli hatten sie nur 24 Prozent befürwortet. Auch gegenüber Ende November entspricht das einer Steigerung von vier Prozentpunkten. Trotzdem meinen nur 32 Prozent der Befragten, dass die Regierung „richtig mit dem Coronavirus“ umgehe.

Impfpflicht: 49 Prozent dagegen, 47 dafür

In einer Umfrage der Arbeiterkammer Salzburg hat sich eine knappe Mehrheit der ArbeitnehmerInnen im Bundesland gegen eine Impfpflicht ausgesprochen.