Gesundheit

Bei 24-Stunden-Betreuung droht Notstand

Die Impfpflicht ab 1. Februar wird drastische Auswirkungen auf die 24-Stunden-Betreuung in Salzburg haben. Nach Schätzungen werden sich zwischen 20 und 30 Prozent der insgesamt 1.650 Betreuer nicht impfen lassen. Sie dürfen dann nicht mehr in Salzburg arbeiten.

Im schlimmsten Fall brechen an die 500 24-Stunden-Betreuer aufgrund der Impfpflicht weg. Das würde für viele der etwa 900 von ihnen betreuten Menschen schlimme Folgen haben, sagt Günter Lindenthaler – er betreibt eine Betreuungsagentur und ist Branchensprecher in der Wirtschaftskammer. „Wahrscheinlich wird das Szenario so sein, im Worst Case, dass wir Mitte Februar, Mitte März wahrscheinlich 200 bis 250 Familien zuhause nicht mehr betreuen können beziehungsweise diese ihre Betreuerinnen und Betreuer verlieren werden.“

Angst vor der Impfung sei groß

In den Herkunftsländern der 24-Stunden-Betreuer und -Betreuerinnen ist die Impfquote eher gering. „In Bulgarien zum Beispiel sind wir knapp über 27 Prozent“, sagt Lindenthaler. Außerdem seine viele skeptisch oder hätten Angst vor der CoV-Impfung.

„Andere Möglichkeiten für Patienten müssen her“

Viele versuchen derzeit die Betreuer zu wechseln, aber ohne Erfolg. Denn etliche Salzburger Agenturen haben aus Mangel an geimpften Betreuern sogar einen Aufnahmestopp für Patienten verhängt. „Wir sehen da wirklich eine Notstand auf uns zukommen. Die Patientinnen und Patienten müssen in stationäre Pflege übergeleitet oder von mobilen Diensten aufgefangen werden“, so Lindenthaler. Das wird aber ebenfalls schwierig werden, weiß der Branchensprecher.