Chronik

Im Rollstuhl zum Traumjob

Menschen mit Behinderung haben es oft schwer einen Job zu finden. Das hat der Salzburger Michael Schlecht selbst erlebt. Der 22-Jährige hat eine körperliche Behinderung. Nach 20 Absagen hat er nun aber seinen Traumjob in einer IT-Firma gefunden. Auch Licht ins Dunkel hat geholfen.

Der 22-jährige Michael Schlecht benutzt einen Rollstuhl. Er hat eine körperliche Beeinträchtigung und braucht bei alltäglichen Handgriffen Unterstützung. Computer haben den jungen Mann schon als Kind fasziniert, darum wusste er schon früh, dass er Programmierer werden möchte. Das ist ihm auch gelungen.

„Bin selbstständiger geworden“

Michael Schlecht arbeitet als ausgelernter IT-Techniker in der Qualitätskontrolle, testet dort Computerprogramme auf Fehler. Der Job habe ihn selbstständiger gemacht und „ich habe viele Leute kennengelernt, auch Freundschaften geschlossen. Es hat alles sehr gut geklappt, so wie ich es wollte“, sagt der 22-jährige Informationstechnologe. Die Zufriedenheit im Job färbt auch auf die Familie ab. „Mir geht es einfach gut, wenn es Michael gut geht“, sagt Mutter Erika Streit.

„Habe im Radio gehört, dass Michael einen Job sucht“

Eine Lehrstelle zu finden war für Schlecht aber eine Herausforderung. Nach 20 Jobabsagen stellte Ö3 über die Lehrstellenaktion „Ich will und ich kann arbeiten“ einen Kontakt zu der Salzburger IT-Firma her, in der Michael Schlecht heute arbeitet. „Ich habe das im Ö3-Wecker gehört und dort vernommen, dass Michael eine Lehrstelle sucht in der IT. Ich bin dann zu seinem Bruder und habe gesagt: Wir probieren das“, so Heinrich Hutter, Geschäftsführer bei GMS Hutter. Ulrich Hutter, ebenfalls Geschäftsführer, stimmte zu: „Als Programmierer brauchst du einen Kopf und zwei Hände. Mehr brauchst du nicht.“

Michael Schlecht hat seinen Traumjob gefunden

Chefs sprachen sich gegen Diskriminierung aus

„Michael ist ein sehr lieber Kerl, ein sehr offener Kerl, mit ihm kannst du gut reden. Die meisten haben ihn gut aufgenommen. Aber es hat auch Gegenwind in der Firma gegeben.“ Ein Teamleiter habe die Entscheidung der beiden Geschäftsführer kritisiert. Nach diskriminierenden Äußerungen trennte man sich von dem Teamleiter. „Michael bringt eine gute Leistung bis jetzt, hat einen guten Bereich gefunden und wir haben es bis heute nicht bereut ihn aufgenommen zu haben“, betont Ulrich Hutter. Weil die Teamerfahrungen so positiv sind, haben die Geschäftsführer einen weiteren Mitarbeiter mit Beeinträchtigung eingestellt.