Krankenpfleger schiebt ein Bett
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Politik

Impfpflicht: Wie viele kündigen Jobs in Spitälern?

Die bevorstehende Impfpflicht für Gesundheitsberufe werde kaum dazu führen, dass Pflegepersonal kündigt, sagen Betriebsräte in Salzburger Krankenhäusern. Grund sei die generelle Einführung der Impfpflicht für die gesamte Bevölkerung.

In Frankreich zum Beispiel gilt die Impfpflicht für Gesundheitspersonal seit einigen Monaten. Weniger als ein Prozent habe dort gekündigt, so die Salzburger Personalvertreter. Zunächst hatte es viele Ankündigungen aus dem Gesundheitspersonal gegeben, den Job zu wechseln, wenn die Politik die Impfpflicht durchsetzt. Das bestätigt Markus Pitterka, Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates im Salzburger Landeskrankenhaus.

Ändert allgemeine Pflicht die Lage?

Weil aber ab Februar die Impfpflicht in Österreich für alle gilt, habe sich die Situation geändert, sagt Betriebsrat Christian Freisinger vom Spital der Barmherzigen Brüder: „Wenn es die Impfpflicht nur für das Gesundheitspersonal gäbe, würden ca. fünf bis sieben Prozent aus den Berufen aussteigen. Wenn es die Pflicht für die ganze Bevölkerung gibt, wird sich das Ganze nicht so stark oder gar nicht auswirken.“

„Schlechte Bezahlung viel stärkerer Faktor“

Der Vergleich der Zahlen zeigt, dass im Landeskrankenhaus im CoV-Jahr 2021 insgesamt 418 Mitarbeiter das Haus verlassen haben, wobei Pensionierungen auch eingeschlossen sind. Vor drei Jahren war die Zahl sogar um 50 höher und lag bei knapp 470 Personen. Die Entscheidung, den Job zu wechseln, falle weniger wegen der Impfpflicht, sagt Betriebsrats-Vorsitzender Markus Pitterka – sondern wegen der hohen Arbeitsbelastung und wegen der Unzufriedenheit mit der Bezahlung.