Die digitale Variante hat der Klebevignette mittlerweile den Rang abgelaufen. Für das Jahr 2022 wurden in Salzburg bereits 26.000 digitale Vignetten vorab verkauft. Manche Onlineanbieter wittern hier offenbar ein gutes Geschäft.
Teils um 70 Prozent teurer
Mehrere Salzburger ÖAMTC-Mitglieder haben den Autofahrerclub in den vergangenen Wochen auf inoffizielle Vignetten-Verkaufsportale hingewiesen. Diese Portale sind nicht illegal. „Allerdings verkaufen sie die Vignetten im Grunde nicht direkt, sondern bieten vor allem die Registrierung des Kennzeichens an – natürlich gegen Entgelt. Damit kann eine Vignette über ein solches Portal fast 70 Prozent mehr kosten als bei einem offiziellen Anbieter“, sagt ÖAMTC-Juristin Ursula Zelenka. Abgesehen von hohen Kosten könne es problematisch werden, wenn man vom Kauf zurücktreten möchte. Etwa, wenn es Fehler bei der Registrierung gibt und damit eine kulante Lösung erforderlich wird.
Suchmaschinen leiten Nutzer oft auf diese Plattformen
Mitglieder würden auch immer wieder berichten, dass inoffizielle Verkaufsstellen ganz oben in den Ergebnissen der Internet-Suchmaschinen auftauchen. Der Grund dafür ist für die Juristin schnell erklärt: „Es handelt sich um bezahlte Anzeigen, die von Google & Co zuerst gereiht werden.“
Wegfall der 18-Tage-Frist als Werbemasche
Es gibt auch inoffizielle Anbieter, die mit dem Wegfall der 18-tägigen Frist für den Beginn der Gültigkeit werben. „Ein Preisaufschlag ist hier ebenfalls inkludiert. Wer ohne Frist und sofort mit der neuen Vignette losfahren möchte, ist mit einem Kauf beim ÖAMTC auf der sicheren Seite. Die Vignette ist sofort gültig und kostet nicht mehr“, sagt Zelenka. Wer 18 Tage warten kann, kann die Vignette auch bei der Asfinag oder in einer Trafik kaufen. Die Juristin rät jedenfalls zu einem Vignettenkauf bei einer offiziellen Stelle.