Die Zeit für Aufklärungsgespräche rund um die Corona-Impfung ist im Praxisalltag der niedergelassenen Ärzte praktisch nicht vorhanden. Das stellte Ärztekammerpräsident Karl Forstner fest. Ein Grund dafür sei, dass Aufklärungsgespräche bei der Krankenkasse nur zu einem sehr geringen Betrag abrechenbar sind, hieß es dazu von den NEOS.
Eigener Tarif für CoV-Aufklärung
Bereits im März des heurigen Jahres forderten die NEOS per Antrag, dass die Bundesregierung mit den Krankenkassen über eine Tariferhöhung für Gesprächsmedizin und Telemedizin verhandeln soll. Denn derzeit ist medizinische Aufklärungsarbeit in den Arztpraxen nur mit 14 Euro brutto für 15 Minuten abrechenbar und das auch nur für eine limitierte Patientenzahl. Danach sinke der Tarif auf null.
Gerade jetzt sei der Aufwand und der Bedarf in Sachen Aufklärung zur Corona-Impfung aber enorm, sagte Gesundheitssprecher Sebastian Huber (NEOS). Deswegen müsste man das auch in der Tarifgestaltung berücksichtigen, so Huber. „Hier wäre es wünschenswert, dass es für eine umfassende Corona-Aufklärung eine eigene Position im Rahmen der Sozialversicherung gäbe, um die Patientinnen und Patienten bzw. Impfskeptiker aufklären zu können.“
Aufklärungsgespräche könnten Impfquote steigern
Denn viele ungeimpfte Menschen seien per se keine Impfgegner, sondern hätten schlicht ein enormes Informationsbedürfnis. Um dieses zu stillen und die Impfquote zu steigern, sei das ärztliche Aufklärungsgespräch der Schlüssel zum Erfolg, meinte Huber.