Modehändler sortiert Ware (Kleidung) in Geschäft
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Wirtschaft

Brauchbares Rest-Weihnachtsgeschäft erhofft

Mit Ende des Lockdowns öffnen am Sonntag Kultur-und Sporteinrichtungen, am Montag sperrt der Handel auf, am Freitag folgen Hotels und Gastronomie. Gerade im Tourismus und im Handel hofft man jetzt auf ein halbwegs brauchbares Weihnachtsgeschäft.

Die Regale sind voll, der stationäre Handel ist bereit für seine Kunden, die ab Montag auch wieder ins Geschäft dürfen. Gut zwei Wochen vor dem Heiligen Abend geht es jetzt darum, die eigentlich umsatzstärkste Zeit des Jahres noch halbwegs auszunützen: „Einen normalen Dezember werden wir natürlich nicht mehr erreichen können“, sagt Modehändler Bernhard Adelsberger aus St. Johann im Pongau. „Es ist natürlich vieles in den Onlinehandel abgewandert. Die Leute haben einfach im Lockdown schon geschaut – es ist auch gesagt worden, dass man jetzt schauen muss, dass man die Weihnachtsgeschenke bekommt – wegen der Lieferengpässe.“

Handel verlor 60 Millionen Euro pro Lockdown-Woche

Adelsberger betont aber auch : „Wir sind bestens aufgestellt, wir haben ein riesengroßes Sortiment da. Wir hoffen, dass jetzt noch genug Leute sind, die Geschenke für ihre Liebsten kaufen oder sich selber noch was Schönes gönnen.“ Schätzungsweise gut 60 Millionen Euro pro Woche habe der Salzburger Handel während des Lockdowns verloren, heißt es bei Fachleuten.

Das aufzuholen sei schwierig, weiß auch Spielzeughändlerin Eva Oppeneiger aus Radstadt (Pongau): „Wenn man sich vorstellt, dass bei uns im Dezember ein Viertel des Jahresumsatzes stattfindet, ist das schwer, das nur alleine mit Click&collect abzuwickeln. Wenn wir jetzt öffnen dürfen, haben wir zwölf Tage durchgängig, wo wir noch sehr viel aufzuholen haben. Wir hoffen, dass wir da gut dabei sind.“

Handel und Tourismus bereiten sich auf Lockdown-Ende vor

„Es ist wichtig, dass man wieder einkaufen kann“

20 Tage lang waren die Geschäfte im Lockdown zu – jetzt scharren nicht nur die Händler, sondern auch die Kunden in den Startlöchern: „Es ist wichtig, dass man wieder einkaufen kann. St. Johann ist eine Einkaufsstadt“, sagt Annemarie Mußbacher aus der Pongauer Bezirkshauptstadt. „Ich habe darauf gewartet, dass wir wieder aufsperren – und ich bin sehr froh darüber“, sagt auch Birgit Weiß.

Wie sich der Lockdown auf das Geschäft ausgewirkt hat, das werde man erst im Jänner wirklich sagen können, heißt es aber aus dem Handel.

Hotellerie: „Hoffen, dass wir nicht mehr zusperren“

Hotellerie und Gastronomie müssen mit dem Aufsperren in Salzburg noch bis zum kommenden Freitag warten. Es werde aber bereits alles für die Gäste vorbereitet, betont Hotelier Raimund Huber aus St. Johann: „Wir hoffen, dass wir nicht mehr zusperren – das muss man ganz offen und ehrlich sagen. Wenn wir jetzt noch einmal zusperren müssten, dann wäre das eine Riesenkatastrophe – nicht jetzt nur für die zwei oder drei Wochen Hauptsaison aufsperren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen ja auch ihren Job. Das muss ja alles laufen.“

Weihnachtsferien zur Hälfte ausgelastet

Seit das Datum für die Öffnung am 17. Dezember bekannt ist, seien auch die Buchungen deutlich gestiegen – denn ein Datum gebe Planungssicherheit für alle: „Für die erste Weihnachtsferien-Woche schätzen wir eine Auslastung von 50 Prozent, für die zweite Woche etwas besser“, sagt Leo Bauernberger von der Salzburger Land Tourismusgesellschaft. „Für den Rest des Winters schaut es eigentlich sehr, sehr gut aus – speziell auch für den Februar, der schon sehr, sehr gut gebucht ist. Wir können vorsichtig optimistisch jetzt in die Wintersaison blicken.“

Das wichtigste sei jetzt aber, dass man die Wintersaison ab 17. Dezember „durchfahren“ könne, ergänzt Bauernberger: „Das wollte jeder verhindern, dass wir dann vielleicht Ende Jänner oder Februar noch einmal vor dieser Sache stehen.“ Probleme gebe es für den Tourismus noch bei den Regeln für deutsche Urlauber. Denn dort müssen nach wie vor Kinder unter zwölf Jahren, die nicht geimpft oder genesen sind, nach der Urlaubsrückkehr in eine fünftägige Quarantäne – und das sorge für Unsicherheit bei Familien. Da brauche es unbedingt eine Lösung, so Bauernberger.