Besucherfrequenz im Europark am ersten Tag nach dem Lockdown
ORF/Rafael Obermaier
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Politik

OÖ bekämpft Shoppingtourismus nach Salzburg

Oberösterreich öffnet die Geschäfte nun vier Tage später als Salzburg. Das verschärft die Konkurrenz im Weihnachtsgeschäft. Die Landesregierung in Linz will den Einkaufstourismus der eigenen Bürger aus Salzkammergut, Inn- und Traunviertel ins Nachbarland Salzburg bekämpfen – durch Polizeikontrollen.

Oberösterreich bleibt bis zum 17. Dezember im Lockdown. Deshalb seien Einkaufstouren nicht nur verboten, sondern auch „unsolidarisch“, sagt Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Er kündigt strenge Kontrollen an, um Einkaufstourismus zu verhindern. Das sei mit der Polizei vereinbart.

Innviertel der sechste Salzburger Bezirk?

Viele Oberösterreicher fahren auch in Normalzeiten regelmäßig nach Salzburg zum Einkaufen, sagt Johann Höflmaier, Geschäftsführer für die Sparte Handel in der Wirtschaftskammer: „Wir haben da einen Überschuss bei der Kaufkraft, der nach Salzburg fließt. Das trifft natürlich auch auf die Weihnachtszeit zu.“

Die behördliche Standortverordnung für die Erweiterung des Einkaufszentrums Europark ist fertig. Wie Salzburger Nachrichten (SN) und Kronen Zeitung berichten, beurteilen Experten von Stadt und Land Salzburg eine Erweiterung um 8.500 Quadratmeter als positiv.
Flugbild: Gerald Lehner
Einkaufszentrum Europark, schwedisches Möbelhaus und Spar-Zentrale in Salzburg-Taxham an einem Abend kurz vor dem Advent-Lockdown

Die Bevölkerung in großen Teilen des Innviertels fühlt sich besonders dem Salzburger Zentralraum verbunden. Der Bezirk Braunau ist auch verkehrstechnisch exzellent an Salzburg angebunden – viel besser als in Richtung Linz oder Wels.

Riesige Umsätze in Salzburg stehen auf dem Spiel

Im Vergleich der Kaufkraftabflüsse beider Bundesländer zeigt sich, dass Salzburg jährlich mit rund 70 Millionen Euro von Kunden aus Oberösterreich profitiert. Während der Onlinehandel immer mehr Umsatz erreicht, nimmt auch die Konkurrenz im stationären Handel zwischen den Bundesländern weiter zu. Allein in Salzburg geht es im Weihnachtsgeschäft um einen Umsatz von rund 140 Millionen Euro.