Josef Thorak Thorakstraße – In der seit Jahren geführten Debatte, wie die Stadt Salzburg mit Straßennamen zu Ehren von Nationalsozialisten, SA- und SS-Leuten umgeht, hat Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) nun eine knappe politische Mehrheit gegen Umbenennungen beisammen. Offenbar soll keine einzige umbenannt werden. Das sorgt weiter für heftige Kritik.
Gerald Lehner
Gerald Lehner
Politik

NS-belastete Straßennamen: Kulturausschuss gegen Umbenennungen

Mit dem Nationalsozialismus belastete Straßen sollen in der Landeshauptstadt nicht umbenannt werden. Dafür hat sich der städtische Kulturausschuss am Donnerstag ausgesprochen – mehrheitlich mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ.

Anders als von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) ursprünglich vorgeschlagen, bekommen nun aber jene 13 betroffene Straßen in der Stadt Salzburg Erläuterungstafeln, die nach besonders gravierend mit dem NS-Regime verstrickten Persönlichkeiten benannt wurden. Ursprünglich hatte Preuner das nur in vier Fällen gewollt.

SPÖ fordert Umbenennung von fünf Straßen

Sowohl die SPÖ als auch die grüne Bürgerliste wollten eine Umbenennung der Straßen erreichen. Sie wurden am Donnerstag aber von ÖVP und FPÖ überstimmt. Die SPÖ fordert eine Umbenennung von fünf Straßen. „Für uns war immer klar, dass es ohne Umbenennung nicht gehen wird. Wir haben unsere politische Verantwortung wahrgenommen, uns intensiv mit den Biografien der Namensgeber beschäftigt und wollen die Umbenennung von fünf Straßen. Die hauchdünne Mehrheit der konservativen Kräfte hat aber dazu geführt, dass leider keine einzige Straße umbenannt wird“, sagte SPÖ-Gemeinderat und Kultursprecher Sebastian Lankes.

Endgültige Entscheidung am 15. Dezember

Der endgültige Beschluss über die Umbenennung NS-belasteter Straße erfolgt im kommenden Gemeinderat am 15. Dezember – alles andere als eine Mehrheit gegen die Abänderung wäre jedoch nach der Entscheidung am Donnerstag eine Überraschung.