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CoV: Betreuungsmisere in Kindergärten

Im Lockdown sind Kindergärten und Krabbelstuben in Salzburg knapp zur Hälfte ausgelastet. Regelmäßige CoV-Tests gibt es nicht, obwohl die Inzidenz bei fünfjährigen Kindern über 800 liegt. Ab zwei positiven CoV-Fällen sind die Gruppen zu sperrren.

Wie hoch die Zahl der Infektionen in den Kindergruppen tatsächlich ist, ist unbekannt, weil es dort keine Tests gibt. Der Datenschutz verbietet es, dass Familien Bescheide vorlegen müssen. Es wurden auch Fälle gemeldet, wo positiv getestete Eltern Kinder trotzdem in die Gruppen gebracht haben, was dort das Risiko weiterer Ansteckungen bedeutet.

Kindergärten wollen über Schließungen nicht entscheiden

Seit wenigen Tagen gilt jetzt – ebenso wie in Schulklassen – dass in Kindergarten-Gruppen ab zwei positiven Fällen die ganze Gruppe geschlossen werden kann. Allerdings wollen das nicht die Kindergärten selbst entscheiden. Eva Goetz, Leiterin des Vereins Koko dazu: „Das ist eine Forderung von uns, dass es eine Ansprechperson über eine Gesundheitsbehörde gibt, die dann entscheidet, wird geschlossen oder nicht. Bis jetzt gibt es das nicht. Aus meiner Sicht ist das schon wieder ein Stück weit spät, dass man das andenkt. Wir haben jetzt Dezember und wir wußten ja, dass uns die Welle im Herbst wieder erreicht.“

Gruppenschließungen durch Behörde gefordert

Mitte November hatte die Zahl der Fälle so schnell zugenommen, dass das Contract Tracing mit Absonderungsbescheiden nicht mehr funktioniert hat. Eine Behörde wie im Schulbereich gibt es für die vielen privaten Träger von Kindergruppen nicht. Familienlandesrätin Andrea Klambauer von den NEOS dazu: „Ich fordere das seit einigen Wochen. In einigen Bezirken funktioniert es auch mit den Absonderungsbescheiden – es sollte aber für das ganze Bundesland funktionieren. Entweder mit Absonderungsbescheiden oder mit behördlichen Gruppenschließungen.“

Dreijährige: Inzidenz bei 270

Auch unter Kindern verbreiten sich Covid-Infektionen, bei unter Dreijährigen beträgt die Inzidenz 270. Die Inzidenzzahl steigt mit dem Alter und liegt bei unter Sechsjährigen bei 445. In Salzburg gibt es 1300 Gruppen in Kindergärten und Krabbelstuben. Die Kinder sollen sozialen Kontakt mit anderen haben, die Familien benötigen Kinderbetreuung, aber auch der Schutz aller vor Infektionen muss gewahrt sein. Die Kindergärten sind auf die Kooperation mit den Familien angewiesen.

Stefanie Neulinger, stellvertretende Leiterin der Kindertagesbetreuung Koko dazu: „Auf der einen Seite ist es wichtig, die Eltern zu unterstützen. Denn diese können nicht die Kinder auf Dauer zu Hause im Homeoffice betreuen. Andererseits gibt es auch die Sorge der Pädagogen die natürlich auch die Ansteckung vermeiden wollen und Sorge um sich selber haben. Hier ein Gleichgewicht zu finden ist schwierig.“ Die Kindergärten warten auf die vom Land zugesagten Covid-Tests, damit die Kinder in den Gruppen wieder getestet werden können – und alle genauer über das Infektionsgeschehen Bescheid wissen.

CoV: Betreuungsmisere in Kindergärten

Im Lockdown sind Kindergärten und Krabbelstuben in Salzburg knapp zur Hälfte ausgelastet. Regelmäßige Testungen gibt es nicht, obwohl die Inzidenz bei fünfjährigen Kindern bei über 800 liegt. Ab mindestens zwei positiven CoV-Fällen sind die Gruppen zu sperrren.