Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Prozess gegen Mädchenbande nach Überfällen

Die vier Angeklagten aus Nigeria, Serbien, Türkei und Österreich sind zwischen 17 und 20 Jahre alt. Ihnen werden vor dem Salzburger Landesgericht schwere Übergriffe auf andere Mädchen und einen Burschen vorgeworfen. Drei Verdächtige sind seit einem halben Jahr in U-Haft. Der Prozess wird Donnerstag fortgesetzt.

Raub, Körperverletzung, gefährliche Drohung und Nötigung stehen auf der Liste der Anklage. Alle Verdächtigen haben in der Stadt Salzburg ihre Wohnsitze. Sie sollen einen Burschen am Hauptbahnhof zu Boden geschlagen und dessen Tasche und Jacke geraubt haben. Zudem sollen sie ein Mädchen beim Bahnhof ebenso niedergeschlagen sowie Süßigkeiten und Kleingeld erbeutet haben. Auch ein weiteres Mädchen sollen sie bedroht haben, damit es nicht zur Polizei geht. Zudem sollen sie im Gesicht eines weiteren Mädchens eine Zigarette ausgedrückt haben.

Verteidiger: „Zug der Zeit“

Drei der vier Angeklagten sind auch – trotz ihren jungen Alters – schon mehrmals vorbestraft. So viel Gewalt von Mädchen überrascht auch den Verteidiger Michael Hofer: „Dass da ausschließlich weibliche Angeklagte sitzen, ist sehr selten. Meine Mandantin wird sich unschuldig bekennen, weil sie sagt, das ist nicht von ihr begangen worden – sondern von anderen. Aber es ist erschreckend, weil viele verschiedene Taten vorgeworfen werden mit erheblichem Gewalt- und Druckpotential. Das sagt auch die Anklage, das ist sehr außergewöhnlich – aber vielleicht doch ein Zug der Zeit.“

Wann die Urteile gesprochen werden, das steht noch nicht fest. Der Prozess wurde Montagabend auf Donnerstag vertagt.