Der dritte Verschüttete musste von den Einsatzkräften noch im Gelände reanimiert werden und wurde laut Rotem Kreuz schwer verletzt mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus Klagenfurt geflogen. Wenige Stunden später erlag er dort jedoch seinen schweren Verletzungen.
Lawine ging kurz unterhalb des Gipfels ab
Die elfköpfige Tourengeher-Gruppe stieg am Samstag zur 2.459 Meter hohen Lackenspitze auf. Gegen 13.30 Uhr löste sich in rund 2.400 Metern Höhe das Schneebrett und riss acht der elf Tourengeher im Anstieg zum Gipfel in einem 40 Grad steilen Hang mit. Drei junge Männer wurden von den Schneemassen komplett verschüttet.
Nach einer stundenlangen, großangelegten Suchaktion konnten sie nach und nach geborgen werden, zum Teil aus einer Tiefe von viereinhalb Metern. Das letzte Opfer konnten die Bergretter gegen 17.30 Uhr ausgraben. Die drei getöteten Männer waren 19 und 24 Jahre alt und stammten aus Oberösterreich.
Tourengeher aus dem Pongau, Schladming und OÖ
Zwei weitere Tourengeher, 22 und 24 Jahre alt aus Oberösterreich und Schladming in der Steiermark, wurden mittelschwer verletzt und in das Krankenhaus Tamsweg (Lungau) gebracht, die anderen sechs Skitourengeher blieben unverletzt.
Motocross-Talent unter Lawinentoten
Einer der drei getöteten Skitourengeher ist der 19-jährige Motocross-WM-Fahrer Rene Hofer aus Oberösterreich. Hofer hatte im Oktober in Italien als erster Österreicher seit über 30 Jahren einen WM-Lauf in einer der beiden Hauptklassen gewonnen und galt nicht erst seit damals als vielversprechendes Talent.
„Sehr große Lawine: 600 Meter lang, 200 Meter breit“
Laut dem Lungauer Katastrophenschutzreferent Christoph Wiedl löste sich das Schneebrett gegen 13.30 Uhr auf rund 2.400 Metern auf der Lackenspitze. Die Lawine sei sehr groß gewesen – mit einer Länge von 600 Metern, einer Breite von 200 Metern und bis zu viereinhalb Meter tief. Die Einsatzkräfte wurden gegen 13.45 Uhr alarmiert.
Die Tourengeher waren alle unter 30 Jahre und stammten aus dem Pongau, dem Ennstal und aus Oberösterreich. Die jungen Tourengeher seien gut ausgerüstet gewesen, sagte der Einsatzleiter des Roten Kreuzes, Anton Schilcher. Fünf Hubschrauber, die Bergrettung und das Rote Kreuz waren mit insgesamt 120 Personen im Einsatz.
Lawinenwarnstufe drei am Samstag
Das Gemeindegebäude Tweng wurde zum Einsatzzentrum umfunktioniert. Ein Kriseninterventionsteam betreut die Tourengeher. In dem Gebiet galt am Samstag oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe drei und damit erhebliche Lawinengefahr. Der Wind trug erhebliche Triebschneemengen zusammen, die als leicht auslösbar galten.
Drei Tote nach Lawinenabgang
Bei einem Lawinenabgang im Lungau sind am Samstag drei Skitourengeher ums Leben gekommen.