Portrait

Thanner: Rückzug aus Wettbewerbsbehörde

Der Salzburger Theodor Thanner legt die Leitung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) zurück. Thanner gilt als einer der bekanntesten Spitzenbeamten auf Bundesebene. Sein Lebensweg führte ihn von der Stadt Salzburg nach Wien.

Der 61-jährige Jurist stand seit 2007 an der Spitze der BWB stand. Thanner erklärte für keine weitere Funktionsperiode zur Verfügung zu stehen. „Nach 15 erfolgreichen Jahren als Generaldirektor für Wettbewerb und Leiter der Bundeswettbewerbsbehörde ist es an der Zeit, die Verantwortung für die BWB und die Leitung der BWB abzugeben.“ Er will sich nun „neuen Aufgaben“ zuwenden. Konkret wird Thanner per 1. März 2022 in Pension gehen und bis dahin Urlaub abbauen.

Sendungshinweis:
Theodor Thanner
live in Salzburg Heute
Freitag um 19.00 Uhr,
ORF 2

Thanner war 2007 unter ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein Generaldirektor der BWB geworden. 2012 und 2017 wurde er vom damaligen Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) wieder bestellt. Davor war Thanner unter anderem Kabinettschef von Innenminister Ernst Strasser (ÖVP) und Kanzleichef von Salzburgs Landeshauptmannes Hans Katschthaler (ÖVP).

BWB-Chef Thanner zieht sich zurück

Dabei hat Thanner in vielen Wirtschaftsbereichen teils grobe Verstöße entdeckt. Er hat sich Frächterkartelle ebenso vorgenommen, wie unlautere Methoden mächtiger Einzelhandelsunternehmen. Systematische Wettbewerbsverletzungen in der Bauwirtschaft wurden aufgedeckt – und Absprachen auf dem Mobilfunk-Sektor.

Neubesetzung der BWB für nächstes Jahr geplant

Zuletzt hat sich Thanner mit ÖVP-Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck eine öffentliche Auseinandersetzung um die Unabhängigkeit der Wettbewerbsbehörde geliefert.

Thanners dritte Amtszeit läuft jetzt noch bis 30. Juni 2022. Wer ihm nachfolgt, soll sich im Frühjahr entscheiden. Ausschreibung und Bewerbungsverfahren sind für Anfang nächsten Jahres geplant.

Gespräch mit Theo Thanner, Bundeswettbewerbsbehörde

Theo Thanner, der scheidende Generaldirektor der Bundeswettbewerbsbehörde, ist zu Gast in „Salzburg heute“.