Politik

Gemischte Reaktionen zu Kurz’ Rückzug

Auf den Komplett-Rückzug von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) aus der Politik haben die Parteien in Salzburg ganz unterschiedlich reagiert. Kurz legte am Donnerstag alle Ämter zurück – er wolle sich auf seine Familie konzentrieren.

Das sei zu respektieren, sagte der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in einer schriftlichen Stellungnahme: Kurz habe die ÖVP modernisiert, außerdem habe ihm die Volkspartei wesentliche Wahlerfolge in den letzten Jahren zu verdanken, so Haslauer. „Ich danke Ihm persönlich für seinen Einsatz als Bundeskanzler und Parteiobmann. Auf diesem Wege darf ich Ihm und seiner Familie alles Gute für die Zukunft wünschen und danke ihm für die hervorragende Zusammenarbeit in den letzten Jahren“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer in einer ersten Stellungnahme.

Grüne und NEOS: „wenig überraschend“ und Kritik

Nicht überraschend kommt der Kurz-Rückzug für den grünen Landeschef Heinrich Schellhorn: „Ich habe das persönlich erwartet – eine Rückkehr an die Spitze war aus meiner Sicht nicht mehr möglich.“ Schellhorn ergänzte: „Das wir auf jeden Fall mehr Klarheit innerhalb der ÖVP schaffen, wer das Sagen hat, wer wirklich das Sagen hat, und wird meiner Ansicht nach, die Arbeit in der Bundesregierung erleichtern.“

Kritisch äußert sich auch Andrea Klambauer von den NEOS: „Ich wünsche ihm natürlich persönlich alles Gute, gleichzeitig ist natürlich klar, dass die Korruptionsvorwürfe aufgeklärt werden müssen. Es ist sicher ein Beitrag, aber es ist auch klar, dass es nicht reicht eine Person herauszunehmen – es gehört das türkise System reformiert.“

SPÖ „fallen zu Kurz keine positiven Worte ein“

„Ich wünsche Sebastian Kurz viel Erfolg als Familienvater und ein schönes Leben abseits der Politik. Zu seiner nun beendeten politischen Karriere fallen mir leider keine positiven Worte ein. Sebastian Kurz zählt nicht zu jenen Altkanzlern, die Österreich positiv geprägt hätten“, so der Salzburger SPÖ-Chef David Egger, welcher aber betont: „Es ist zu befürchten, dass das türkise System damit nicht beendet ist. Für die ÖVP wäre das jetzt die Chance, sich als Volkspartei neu zu erfinden. Ich bin davon überzeugt, dass die Zeit noch viele grausliche Dinge über das mutmaßlich korrupte System Kurz ans Tageslicht befördern wird.“