Der Salzburg Airport ist seit seiner Gründung in öffentlicher Hand. Er gehört dem Land und der Stadt Salzburg gemeinsam.
Auch die nächste Zeit dürfte für die bisherige und kommende Flughafen-Chefin nicht einfach werden. Die CoV-Krise hat die Finanzen des Unternehmens ordentlich erschüttert. Seit Oktober 2017 sitzt Ganghofer in der Chefetage. Und das soll nun weitere fünf Jahre so bleiben.
Politiker mit Lobeshymnen
Im Hearing am Montag sei sie eindeutig die beste Bewerberin gewesen, sagen Aufsichtsräte. Für die Landesregierung sitzt LHstv. Christian Stöckl (ÖVP) als Vorsitzender in dem Gremium: „Ich habe heute den Bericht der Hearing-Kommission bekommen. Und Bettina Ganghofer hat mit Abstand am besten abgeschnitten.“
„Kontinuität in schwieriger Zeit gut“
SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger ist Mitglied der Hearing-Kommission und Aufsichtsrat im Auftrag der Stadt Salzburg: „Sie hat sich sehr gut vorbereitet und einen sehr sehr guten, professionellen Eindruck hinterlassen. Sie hat in den letzten zwei Jahren viele Krisen erlebt – Pleite von Air Berlin, dann die Pistensanierung und die CoV-Krise. Es ist eine gute Entscheidung, in schwierigen Zeiten auf Kontinuität zu setzen.“
Von 1,7 Mio. Passagieren auf 300.000
Die Zeiten für den Salzburger Flughafen sind wirtschaftlich weiter sehr schwierig. Die Passagierzahlen kollabierten heuer – von 1,7 Millionen Fluggästen vor der CoV-Krise auf weniger als 300.000 abgefertigte Passagiere heuer. Die Aussichten für die Winter-Hauptsaison zu Weihnachten, in Jänner, Februar und März sind angesichts der CoV-Politik sehr unsicher.
Die Bilanz dürfte heuer mit tiefroten Zahlen ausfallen, wie Landesfinanzreferent Stöckl schildert, der Chef des Aufsichtsrates: „Wir rechnen damit, dass wir 2021 zwölf bis 13 Millionen Euro Minus machen. Dafür muss der Flughafen ein Darlehen aufnehmen. Für 2022 ist eine Vorhersage sehr schwierig.“
Kurzarbeit für viele Mitarbeiter bleibt
Es könnten 2022 und 2023 wieder dicke Geldspritzen von Land und Stadt Salzburg nötig werden – den Eigentümern. Derzeit wird die Kurzarbeit für den Großteil der 350 Mitarbeiter neuerlich verlängert. Eigentlich hätte sie zum Start der Winter-Hauptsaison auslaufen sollen. Daraus wird angesichts der unsicheren Aussichten nichts. Bettina Ganghofer wollte Dienstag kein Interview geben.
Länder kämpfen um dezentralen Flugwetterdienst
Heftige Debatten gibt es daneben um Österreichs Flugwetterdienst, der bei der staatlichen Firma Austro Control (AC) zur Flugsicherung beiträgt. AC plant nun die Zentralisierung der Meteorologie nach Wien. Die Jobs ihrer Fachleute in den Bundesländern wackeln. Deren Regierungen wollen sich dagegen zusammenschließen. Auch die Verkehrsgewerkschaft VIDA protestiert und spricht von mehr Risiko – mehr dazu in salzburg.ORF.at (30.11.2021)