Einsatzkräfte der Wiener Polizei kontrollieren einen Kleinlastwagen während eines koordinierten Schwerpunkts zur Bekämpfung der illegalen Migration
APA/BMI/GERD PACHAUER
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Chronik

Immer mehr illegale Migration im Grenzland

Die bayerische Grenzpolizei hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 einen deutlichen Anstieg bei der Zahl der gefassten Migranten verzeichnet, die über Salzburg, Oberösterreich und Tirol illegal nach Deutschland kamen oder kommen wollten. Immer mehr Banden von gewerbsmäßigen Schleppern seien aktiv – auch über Salzburg.

Von Jänner bis September seien an der Südgrenze zu Österreich fast 8.000 Personen wegen unerlaubter Einreise bzw. unerlaubten Aufenthalts aufgegriffen worden, an der Ostgrenze zu Österreich und Tschechien seien es im gleichen Zeitraum rund 1.600 Personen gewesen.

Immer mehr auf Lkw versteckt

Die Zahl von Straftaten krimineller Schlepper sei gegenüber 2020 um 45 Prozent gestiegen, die der gewerbs- und bandenmäßigen Schleppungen habe sogar um 80 Prozent zugenommen, teilt das Polizeipräsidium Niederbayern mit. Fast verdreifacht hätten sich sogenannte „Behältnisschleusungen“, wo Migranten etwa auf Anhängern oder Ladeflächen von Lkw oder Transportern bzw. in (Kühl-)Containern verstecken waren.

Wie sich die Zahl der Aufgriffe auf die Grenzen bzw. die Grenzübergänge zu den österreichischen Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich aufteilten, konnte ein Sprecher der bayerischen Polizei auf APA-Anfrage nicht sagen.

Drohnen und Herzschlag-High-Tech

Dass der Kampf gegen illegale Migration und Schleusungen von den bayrischen Grenzpolizisten mittlerweile mit viel technischer Unterstützung geführt wird, zeigte auch eine Schwerpunktaktion in der zweiten Novemberhälfte. So kamen unter anderen Drohnen und ein sogenanntes Herzschlagdetektionsgerät der tschechischen Polizei zum Einsatz, das in Behältnissen versteckte Personen erkennen kann.

Die Drohnen wurden bei der Aktion vor allem zur Überwachung des Zufahrtsverkehrs vor der Kontrollstelle verwendet. Das Augenmerk lag dabei auf Planen-Aufbauten von Lkw, um frühzeitig mögliche Beschädigungen erkennen zu können, die auf blinde Passagiere schließen lassen könnten, teilte die Polizei mit. Außerdem könnten mit Drohnen die Fahrzeuge von fliehenden Straftätern oder davonlaufende Personen leichter verfolgt werden.