In der Stadt Hallein (Tennengau) ist bei der Zellstofffabrik Mittwochfrüh giftiges Schwefeldioxid in die Atmosphäre ausgetreten. Ein Arbeiter sei getötet worden, sagte ein Unternehmenssprecher dem ORF. Die genaue Menge des Schadstoffes sei noch unbekannt. Die Bevölkerung wird um Ruhe ersucht, sie solle in Häusern und Wohnungen bleiben.
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Wirtschaft

Nach Chemieunfall: Produktionsstart erst 2022

Die Zellstofffabrik AustroCel in Hallein (Tennengau) startet die Produktion nicht wie angekündigt ab Dezember, sondern erst 2022. Nach dem tödlichen Chemieunfall am 2. Juni musste die Produktion eingestellt werden. Der Produktionsstart wird aber bereits ab Mittwoch vorbereitet.

In den vergangenen sechs Monaten hat Austrocel Anlagen, Druckbehälter und elektronische Sicherheitssteuerungen geprüft, erneuert und neu gebaut. Drei Kilometer Rohrleitungen habe man geprüft, versichert AustroCel. Fast zwei Millionen Euro seien auch in die Modernisierung des Laugenkessels geflossen.

Ein Mitarbeiter starb bei dem Chemieunfall

Grund für den Produktionsstop war der Chemieunfall am 2. Juni. Ein Druckrohr eines Zellstoffkochers platzte. Ein Mitarbeiter kam bei dem Unfall ums Leben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen unbekannte Täter. Ein Austrocel-Betriebsrat hatte eine korrodierte Schweißnaht als möglichen Grund genannt. Die konkreten Gutachten zweier von der Staatsanwaltschaft beauftragten Sachverständigen sind aber noch ausständig.

Kurzarbeit für Mitarbeiter endet am Dienstag

Die behördliche Genehmigung für die Zellstoffproduktion ab Jänner ist derzeit noch ausständig. „AustroCel geht davon aus, dass in der Folge der reguläre Produktionsbetrieb zügig aufgenommen werden kann und somit die ersten verkaufsfähigen Chargen bis Ende Februar 2022 ausgeliefert werden können“, heißt es am Dienstag in einem Schreiben des Unternehmens. Für die letzten Arbeiten und Überprüfungen kommt ab Mittwoch das komplette Personal zurück aus der Kurzarbeit.