Arzt führt in einem Labor Test durch
APA/AP/Jerome Delay
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Politik

Erster Omikron-Verdachtsfall in Salzburg

Montag hat auch in Salzburg ein Labor einen ersten Verdachtsfall auf die neue CoV-Variante Omikron an die Gesundheitsbehörden gemeldet. Laut Behörden stammt die Probe von einem Wiener, der am Freitag mit dem Flugzeug via Salzburg Airport aus Südafrika heimkehrte. Die Sequenzierung soll nun Klarheit bringen.

Der Mann hatte sich offenbar in einer Salzburger Teststraße einem PCR-Test unterzogen, weil er im angrenzenden Oberösterreich einen Zweitwohnsitz hat. Die Probe wurde in einem Salzburger Labor ausgewertet. Sie habe Auffälligkeiten gezeigt.

„Es gibt derzeit keine Kenntnis darüber, dass es Kontaktpersonen hier bei uns in Salzburg gibt. Das überregionale Contact Tracing der AGES ist voll angelaufen, da die Flugpassagiere kontaktiert werden müssen“, sagt Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz.

Erst Sequenzierung wird Klarheit bringen

Die Kontaktpersonen-Nachverfolgung im Bundesland sei jedenfalls unmittelbar nach Bekanntwerden der neuen Variante B.1.1.529 vergangene Woche bereits angepasst worden. Nun gelte es angesichts des Verdachtsfalles auf das Ergebnis der Sequenzierung zu warten, die in Salzburg erfolgen soll.

„Jeder Verdachtsfall wird von uns prioritär behandelt, die Reiseanamnese genau gemacht, die PCR-Probe sequenziert sowie die Kontaktpersonen erhoben und abgesondert“, so Juhasz.

Eine Freitestung sei dabei weder für Indexperson noch für Kontaktpersonen möglich: „Ähnlich wie die Delta-Variante wird auch die Omikron-Variante vermutlich nicht aufzuhalten sein. Wir können ihre Ausbreitung bestenfalls verlangsamen. Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass sie ansteckender sein könnte“.

Wirken die bisherigen Impfstoffe?

Juhasz appelliert an die Salzburger, weder mit der Impfung noch der Auffrischung auf einen „angepassten“ Impfstoff zu warten: „Auch die bisherigen Impfstoffe dürften nach derzeitigem Kenntnisstand gegen die neue Variante eine Wirkung zeigen.“

Das Land hat vor dem Wochenende alle Reiserückkehrer aus dem südlichen Afrika dazu aufgerufen, sich bei der Hotline 1450 zu melden. Sie sollen sich einem PCR-Test unterziehen, die Proben werden auf die neue „Omikron“-Mutation überprüft. Diesem Appell seien bisher acht Personen gefolgt, sagte ein Sprecher der Landes am Montag.

Das Salzburger Labor Medilab, das etwa die behördlich angeordneten PCR-Tests im Bundesland analysiert, screent bereits alle positiven Proben auf die neue Virusvariante.

Wie machen die Labors nun weiter?

Bei der Mutationsanalyse wird nach Mutationen gesucht, die bei der neuen Omikron-Variante vorkommen, nicht aber bei der derzeit gängigen Delta-Variante. „Wenn wir eine dieser Mutationen finden, handelt es sich damit um einen potenziellen Omikron-Verdachtsfall“, erklärt Labor-Facharzt Hans Georg Mustafa. Noch im Lauf dieser Woche kämen dann im Labor speziell entwickelte Primer zum Einsatz, mit denen sich die neue Variante bereits recht verlässlich beweisen lasse. Die deutlich zeitaufwendigere Sequenzierung erfolge dann nur noch sicherheitshalber.

Bei Novogenia, dem Eugendorfer Biotech-Labor, das unter anderem die „Salzburg gurgelt“-PCR-Tests abwickelt, erfolgt kein flächendeckendes Screening auf die neue Variante. Wie ein Sprecher des Unternehmens sagte, brauche es dazu eine behördliche Anordnung. Ansonsten sei Novogenia wie andere Labore auch vertraglich verpflichtet, einen Teil der Proben nach Mutationen zu screenen.