Adventsingen Salzburg
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Kultur

Abgesagte Adventsingen: „Finanzdesaster“

Eigentlich hätte die Inszenierung des Salzburger Adventsingens im Großen Festspielhaus am Donnerstag zum ersten Mal vor Publikum stattfinden sollen. Aufgrund des Lockdowns ist dieses Adventsingen – so wie alle anderen – abermals abgesagt worden.

Leere Ränge statt voller Saal – so stellt man sich einen Premierenabend nicht vor. Rund 36.000 Besucher lockt die Veranstaltung jedes Jahr ins Festspielhaus. Die zweite Absage in Folge ist für das Salzburger Adventsingen ein herber Schlag, sagt der Leiter des Adventsingens im Großen Festspielhaus Hans Köhl: „Wirtschaftlich gesehen ist es natürlich ein Desaster. Normalerweise haben wir ein Budget von rund 1,5 Millionen Euro. Der Break-Even-Point liegt bei 95 Prozent. Die Einnahmen brechen heuer wieder komplett weg. Wir hoffen auf eine Unterstützung des Bundes mit dem Veranstalter-Schutzschirm um die Verluste einigermaßen abdecken zu können.“

Verlust im mittleren fünfstelligen Bereich

Beim Salzburger Advent in der Andrä Kirche bewegt sich der wirtschaftliche Verlust aus dem vergangenen Jahr mittlerweile in einem mittleren fünfstelligen Bereich. Für heuer gibt es noch keine Schätzungen. Der Bund hat 2020 finanziell unter die Arme gegriffen. Die neuerlichen Absage trifft vor allem die Schauspieler hart. Ernst Holzmann, künstlerischer Leiter des Salzburger Advents in der Andräkirche dazu: „In erster Linie trifft es natürlich die Profis die wir in unserem Ensemble haben – und ganz besonders trifft es heuer wieder unsere Schauspielkinder, die wirklich fleißig geprobt haben und jetzt nicht auftreten können.“

Finanzielle Unterstützung durch den Bund

Ähnlich die Situation beim Salzburger Hirtenadvent in der Aula. Dort sei man vergangenes Jahr durch finanzielle Unterstützung vom Bund mit einem blauen Auge davon gekommen, heißt es. Heuer aber wieder nicht vor Publikum spielen zu können, das schmerzt. Josef Radauer, Leiter des Salzburger Hirtenadvents dazu: „Es ist aber auch so, dass wir immer wieder schon die schöne Zeit gehabt haben – etwa in Proben oder in der Gemeinschaft. Nun ist eben die Vorfreude auf nächstes Jahr länger und größer und dann wird es wahrscheinlich sehr emotional werden.“ Dieses Jahr ist also abgehakt, jetzt hofft man 2022 auf volle Ränge im Publikum.

Eigentlich hätte die Inszenierung des Salzburger Adventsingens im Großen Festspielhaus am Donnerstag zum ersten Mal vor Publikum stattfinden sollen. Aufgrund des Lockdowns ist das Adventsingen aber – so wie alle anderen – abermals abgesagt worden.