Chronik

15-Jähriger von Polizei getötet: Warten auf Gutachten

Nach dem Unfall im Lungau, bei dem vergangene Woche ein 15-Jähriger von einem Polizeiauto gerammt, überfahren und getötet wurde, wartet die unabhängige Justiz weiter auf das Unfall-Gutachten des Experten und gerichtlichen Sachverständigen Gerhard Kronreif.

Der jugendliche Mopedfahrer, der zuvor unbeleuchtet und zu schnell unterwegs gewesen sein soll und kontrolliert hätte werden sollen, wurde bei dem Unfall getötet. Zwei Polizeistreifen sollen ihn bei Dunkelheit verfolgt haben. Und ein Auto der Staatsorgane soll ihn dann gerammt haben. Gegen dessen Lenker ermittelt die Staatsanwaltschaft – wie berichtet – wegen des Verdachtes der fahrlässigen Tötung. Das teilten Behörden in der vergangenen Woche mit.

Was lief genau ab?

Entscheidende Fragen zum Hergang des Unfalles seien noch offen, heißt es bei Ermittlern. Nun versucht der bekannte Salzburger Techniker, Gerichtsgutachter und Sachverständige Gerhard Kronreif den genauen Sachverhalt zu ermitteln. Sein Gutachten ist nach umfangreichen Arbeiten am Unfallort und mit den beteiligten Fahrzeugen in Ausarbeitung.

Laut Angaben der Polizei war das Moped des Getöteten „erheblich modifiziert“ und bis zu 106 km/h schnell. Fest stehe bis jetzt auch, dass es vor dem Unfall keinen Kontakt zwischen dem Polizei-Auto und dem Moped gegeben habe.

Keine Auskünfte des Gutachters

Die entscheidende Frage soll nun sein, wie knapp der verfolgende Streifenwagen dem Moped hinterhergefahren ist. Und ob der Polizist am Steuer eine Möglichkeit gehabt hätte, den Unfall zu verhindern.

Auf Anfrage des ORF sagte Gutachter Kronreif am Donnerstag, er dürfe, könne und wolle zum laufenden Verfahren derzeit offiziell keine Auskünfte geben. Bis das Gutachten fertig sei, werde es voraussichtlich noch drei bis vier Wochen dauern. Diese Expertise dürfte dann auch fachliche Grundlage für weitere Verfahrensschritte sein, die Staatsanwaltschaft und Gericht beschäftigen werden.