Donnerstag startet die Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Das Thema ist aktueller denn je. Heuer sind landesweit bisher um rund ein Drittel mehr Wegweisungen angezeigt worden als im Vorjahr. Zudem melden sich bei Beratungsstellen und Frauenhäusern immer mehr Hilfesuchende.
Landesrätin: „Platz für alle, die einen brauchen“
Die Schutzunterkünfte im Land sind beinahe voll. Keine Frau müsse aber Angst haben, im Notfall abgewiesen zu werden, sagt Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS): „Wir haben in den Frauenhäusern und Schutzwohnungen noch nie eine Frau abweisen müssen. Alle Frauen sollen wissen, dass sie Hilfe und Unterstützung bekommen. Es gibt Platz für sie.“
Jahrelange Debatte um Neuvergabe in der Stadt
Das Frauenhaus in der Stadt Salzburg – das ebenfalls von der öffentlichen Hand finanziert wird – hat seit 1. Juli mit dem Verein „Viele“ einen neuen Betreiber. Damit wurde auch das Team des Hauses ausgetauscht. Nur eine der früheren Mitarbeiterinnen wurde fix übernommen. Durch diesen Wechsel sei viel Erfahrung verlorengegangen, sagen Kritiker aus dem Sozialbereich.
Betreiberin Gabriele Rechberger sieht das nicht so: „Mir ist jetzt kein Punkt bekannt. Klar ist, dass es durch diese Neuausschreibung gibt es gesetzliche Rahmenbedingungen, die wir einhalten müssen. Es ist zum Beispiel nicht möglich, eine Frau aus einem anderen Bundesland zu nehmen. Da bekommen wir öfters Anfragen.“

Haus in Saalfelden: Kritik aus der SPÖ
Das Frauenhaus im Pinzgau bekommt im März ein neues Quartier in einer neuen Wohnsiedlung in Saalfelden. Dass der Standort dort nicht mehr – so wie bisher – geheim ist, finden nicht alle gut. Die SPÖ-Landtagsabgeordnete Barbara Thöny betont, sie sei von Anfang immer sehr skeptisch gewesen: „Das dauert bis heute an. Es hat mir schon damals die Schuhe ausgezogen, als bekannt wurde, dass die Pläne des Hauses veröffentlicht wurden. Das gehört noch einmal überdacht.“
Katrin Gruber vom Frauenhaus Pinzgau in Saalfelden sagt dazu, die Sicherheitsvorkehrungen seien geplant für das Haus: „Es wird ein spezielles Schlüsselsystem geben. Wir arbeiten sehr gut mit der Saalfeldener Polizei zusammen. Wir werden mit ihr weiter eng zusammenarbeiten, wenn wir Hochrisiko-Frauen aufnehmen.“
Mit der Salzburger Polizei sei die Zusammenarbeit gegen Gewalt in Familien sehr gut, heißt es aus der Frauenhaus-Branche.