Covid-Intensivstation am Uniklinikum Salzburg
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Coronavirus

Wien hilft Salzburg bei Intensivmedizin

Derzeit werden in Salzburg 50 CoV-Patienten auf der Intensivstation betreut. Aus diesem Grund werden in den Salzburger Landeskliniken weitere Intensivkapazitäten aufgebaut. Eine zusätzliche Überstellung von vier CoV-Intensivpatienten soll entlasten.

Im Land Salzburg bemühen sich die Verantwortlichen derzeit um den Ausbau der Intensivkapazitäten für Covid-19-Patienten. Denn mit 50 Intensivpatienten – Stand Mittwoch – ist man fast an der Kapazitätsgrenze von 51 Fällen landesweit angelangt. Die Aufstockung der Covid-19-Intensivbetten umfasst 17 Betten.

Verlegungen nach Wien ab sofort

Zudem übernimmt das Wiener AKH Intensivpatienten aus Salzburg. Im April 2020 jene drei aus Frankreich. Am Mittwochnachmittag wurde der erste von vier Covid-Intensivpatienten per Hubschrauber aus Salzburg ins Wiener AKH überstellt. Ein zweiter Patient wird ebenfalls noch am Mittwoch nach Wien geflogen, zwei weitere dann am Donnerstag.

Vier Intensivpatienten zu übernehmen, lassen die derzeitigen Kapazitäten in Wien zu, sagt der der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. „Die Pandemie ist nur zu bewältigen, wenn wir alle zusammen helfen – im Bund, zwischen den Ländern und natürlich auch über die Landesgrenzen hinaus“, so Hacker weiter.

Haslauer dankt Hacker

"Wir danken dem Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker für diese große Unterstützung. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht immer das Wohl der Patienten. Diese solidarische Zusammenarbeit über Grenzen hinweg ist eine der Stärken in Krisenzeiten“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl von der ÖVP. In der Vergangenheit hat auch Salzburg Patienten in schwierigen Situationen übernommen, so wie letzte Nacht einen aus Oberösterreich oder im April 2020 jene drei aus Frankreich.

Auch Tauernklinikum könnte aushelfen

Auch das Tauernklinikum Zell am See (Pinzgau) könne voraussichtlich mit einigen zusätzlichen Intensivbetten einspringen, heißt es von den Salzburger Landeskliniken. Zudem gebe es derzeit politische Gespräche, um mehr Personal für die Aufstockung der Intensivstation im Uniklinikum zu bekommen. Denn die Behandlung von Covid-Patienten benötigt ja wesentlich mehr Pflegekräfte als andere Intensiv-Fälle. (Das Durchschnittsalter der Covid-Intensivpatienten liegt derzeit bei 65 Jahren).

Coronavirus-Verdacht bei Neugeborenem

In der Eltern-Kind-Station des Kinderspitals im Salzburger Uniklinikum wurde ein Neugeborenes mit Covid-19-Verdacht eingeliefert. Es ist eines von fünf Kindern und Jugendlichen, die derzeit wegen einer Coronavirus-Infektion im Kinderkrankenhaus liegen. Ein fünfjähriger Bub braucht dort weiterhin Intensivbehandlung. Eine gute Nachricht gibt es hingegen für eine Vierjährige: Das Mädchen, das unter der Corona-Folgeerkankung PIMS gelitten hat, ist wieder zurück auf der Normalstation und dürfte das Spital bald verlassen.