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Bildung

Schulen bei CoV-Regelung nun autonomer

Künftig dürfen Schulen selbst Klassen schließen und Fern-Unterricht anordnen, wenn mindestens zwei CoV-Fälle nachgewiesen wurden. Dies könnte zu zahlreichen Schließungen führen, denn bei Kindern im Alter zwischen 5 und 15 Jahren steigt die CoV-Zahl extrem.

Kinder und Jugendliche sollen Unterricht erhalten, aber es müssen auch die Vorsichtsmaßnahmen bei stark steigenden Corona-Zahlen gelten. Vor diesem Hintergrund haben die Schulleitungen verlangt, dass sie selbst entscheiden dürfen, ob der Unterricht im Klassenzimmer oder online stattfindet.

In den vergangenen Wochen sind in manchen Klassen gleich mehrere Covid-Fälle nachgewiesen worden. Gerhard Klampfer, Direktor des wirtschaftskundlichen Realgymnasiums Salzburg dazu: „Es war nicht möglich die Klasse zuzusperren, weil die Gesundheitsbehörden einerseits gesagt haben, dass sie es nicht machen. Andererseits war die Bildungsbehörde nicht zuständig. Als Schuldirektor bin ich in der Mitte gestanden und die Eltern haben sogar Abstimmungen gemacht, dass ich die Klasse zusperren soll und ich durfte eben nicht. Das ist höchst unbefriedigend gewesen.“

55 Prozent der Schüler im Präsenzunterricht

Künftig gilt: ab zwei positiven Fällen darf die Schulleitung entscheiden, dass der Unterricht online abgehalten werden muss. Im Lockdown sitzen derzeit in Salzburg 55 Prozent der Kinder und Jugendlichen in den Klassen, also etwas mehr als die Hälfte.

Elternvertreterin Sabine Gabath hält nicht viel von der neuen Regelung: „Entweder wir machen jetzt einen Lockdown und machen die Schulen für alle zu oder wir machen so weiter wie bisher. Aber was wir jetzt haben ist keine Lösung.“

Experten fordern mehr PCR-Tests

Mittlerweile ist klar, dass viele Covid-Infektionen in den Klassen nicht erkannt werden. Gefordert wird, dass während der Tests genauer geachtet wird, ob die Kinder diese auch korrekt durchführen – und außerdem müsse es mehr PCR-Tests geben, sagen Experten.

Welche Klassen an welchen Standorten mit der neuen Regelung für die Schulleitungen geschlossen werden, das zeigen die Tests der kommenden Tage, sagt Bildungslandesrätin Daniela Gutschi von der ÖVP: „Wir rechnen damit, dass rund zehn Prozent der Klassen geschlossen werden. Wir haben über 3000 Klassen im Land Salzburg und rund 300 sind betroffen. Aber ansonsten glaube ich, dass das dann eher an Klassenverbänden liegen wird, und mit dieser Maßnahme können wir ja dann die restliche Schule schützen – das ist die Hoffnung dabei.“

Wenn die Schulen nicht mehr generell offen sind, haben Eltern Anspruch auf Sonderbetreuungszeit und die Arbeitgeber erhalten Entgeltfortzahlungen des Bundes für jene, die ihre Kinder betreuen.

Schulen bei CoV-Regelung nun autonom

Künftig dürfen Schulen selbst Klassen schließen und Fern-Unterricht anordnen, wenn mindestens zwei CoV-Fälle nachgewiesen wurden. Dies könnte zu zahlreichen Schließungen führen, denn bei Kindern im Alter zwischen 5 und 15 Jahren steigt die CoV-Zahl extrem.