Während die Affäre rund um Inserate und gekaufte Umfragen auf Bundesebene zum Rücktritt von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) geführt hat, sieht man bei der Salzburger Landesregierung keine Missstände im eigenen Bereich. Daten und Fakten: 275.000 Euro bzw. 170.000 hat das Land Salzburg in den Jahren 2017 und 2018 für Inserate und Werbekampagnen an Zeitungen bezahlt.
SPÖ: „Dramatischer Anstieg“
Die deutlichen Mehrausgaben für Werbung seither passen für die sozialdemokratische Opposition im Landtag nicht zur Auskunft der Landesregierung, im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders sparsam zu sein.
SPÖ-Klubobmann Michael Wanner kritisiert, Salzburg sei eines der kleinen Bundesländer: „Da kann man sich schon rühmen dann. Das Dramatische ist der Anstieg der Ausgaben von 2019. Damals waren es 290.000 Euro, im Jahr darauf dann 536.000 und im Jahr 2021 dann 425.000 Euro. Wir können keine plausible Erklärung herauslesen. Es hat schon damit zu tun, dass man gerne Inserate schaltet. Vielleicht hat man sich da an der Bundesregierung orientiert.“
Beim Land argumentiert man mit CoV
Das Landesmedienzentrum, das die Werbekampagnen des Landes Salzburg abwickelt, rechtfertigt die gestiegenen Kosten mit Extra-Ausgaben wegen der CoV-Krise und einer großen Kampagne gegen den anhaltenden Mangel beim Pflegepersonal. Die SPÖ im Landtag will weitere Anfragen dazu an den ressortzuständigen Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) stellen.