In der Nordwand des Hochgasser bei Mittersill (Pinzgau) hat es in der Nacht auf Sonntag einen schwierigen Bergrettungseinsatz gegeben. Zwei junge  Wiener Kletterer  gerieten in Bergnot. Sie wollten vor dem Lockdown noch ein großes Abenteuer meistern – mit Fehlern bei der Tourenplanung, wie es bei den Rettungskräften heißt.
Bergrettung Mittersill
Bergrettung Mittersill
Chronik

Junge Kletterer aus vereister Nordwand gerettet

In der Nordwand des Hochgasser bei Mittersill (Pinzgau) hat es in der Nacht auf Sonntag einen schwierigen Bergrettungseinsatz gegeben. Zwei junge Wiener Kletterer gerieten in Not. Sie wollten vor dem Lockdown noch ein großes Abenteuer in Fels und Eis meistern – mit Fehlern bei der Tourenplanung, wie es bei den Rettungskräften heißt.

Die beiden waren Samstagfrüh in die kombinierte Route „Hauptgully“ mitten durch die Nordwand eingestiegen – eine Mischung aus Schnee-, Fels- und Eiskletterei. Sie konnten nach sieben Stunden etwa 200 Höhenmeter unter dem Gipfelgrat auf 2.800 Meter Seehöhe nicht mehr weiter. Laut Bergrettern sind die Bedingungen für diese Spielart des Bergsteigens derzeit schlecht, weil es noch wenig frisches Eis für robuste Zwischensicherungen gibt.

„Ohne Mond kaum eine Chance“

Der technisch und konditionell sehr anspruchsvolle Nachteinsatz seines Teams sei dann nur dank des Mondlichtes gelungen, sagt Gerfried Walser, Ortsstellenleiter der Bergrettung Mittersill. Er brach mit zehn Mann in den Hauptkamm der Hohen Tauern auf, nachdem die Wiener ihren Notruf um 17.00 Uhr bei einbrechender Dunkelheit mit dem Handy abgesetzt hatten.

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In der Nordwand des Hochgasser bei Mittersill (Pinzgau) hat es in der Nacht auf Sonntag einen schwierigen Bergrettungseinsatz gegeben. Zwei junge  Wiener Kletterer  gerieten in Bergnot. Sie wollten vor dem Lockdown noch ein großes Abenteuer meistern – mit Fehlern bei der Tourenplanung, wie es bei den Rettungskräften heißt.
Bergrettung Mittersill
Verankerung beim Gipfelgrat des Hochgasser, um die Bergung mit dem Dyneema-Spezialseil zu ermöglichen
In der Nordwand des Hochgasser bei Mittersill (Pinzgau) hat es in der Nacht auf Sonntag einen schwierigen Bergrettungseinsatz gegeben. Zwei junge  Wiener Kletterer  gerieten in Bergnot. Sie wollten vor dem Lockdown noch ein großes Abenteuer meistern – mit Fehlern bei der Tourenplanung, wie es bei den Rettungskräften heißt.
Bergrettung Mittersill
In der Nordwand des Hochgasser bei Mittersill (Pinzgau) hat es in der Nacht auf Sonntag einen schwierigen Bergrettungseinsatz gegeben. Zwei junge  Wiener Kletterer  gerieten in Bergnot. Sie wollten vor dem Lockdown noch ein großes Abenteuer meistern – mit Fehlern bei der Tourenplanung, wie es bei den Rettungskräften heißt.
Bergrettung Mittersill
Lichtzeichen in der Nordwand – oben auf dem Grat das Bergrettungteam, unten eine Stirnlampe der beiden Wiener
In der Nordwand des Hochgasser bei Mittersill (Pinzgau) hat es in der Nacht auf Sonntag einen schwierigen Bergrettungseinsatz gegeben. Zwei junge  Wiener Kletterer  gerieten in Bergnot. Sie wollten vor dem Lockdown noch ein großes Abenteuer meistern – mit Fehlern bei der Tourenplanung, wie es bei den Rettungskräften heißt.
Bergrettung Mittersill

Anstieg der Mannschaft von Süden her

Das Rettungsteam fuhr zum Südportal des Felbertauerntunnels in Osttirol, weil von dort der Zustieg auf den Hochgasser kürzer ist als beim Nordportal. Bei diesem postierten die Bergretter einen Beobachtungsposten. Über Handy-Verbindungen und mit gegenseitigen Lichtzeichen konnte der genaue Standort der Kletterer in der Nordwand bestimmt werden.

Nach drei Stunden erreichten die Bergretter die jungen Männer, nachdem sie zuerst den Gipfel überschritten hatten. Die Kletterer seien sehr erschöpft gewesen, so Teamchef Walser. Sie wurden mit Hilfe eines Dyneema-Seiles per Mannschaftsflaschenzug auf den Grat hinaufgezogen. Dann begann gegen 1.00 Uhr früh der gemeinsame Abstieg zum Südportal des Felbertauerntunnels.

So sieht es in der Wand bei besseren bzw. guten Kletterbedingungen aus:

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In der Nordwand des Hochgasser bei Mittersill (Pinzgau) hat es in der Nacht auf Sonntag einen schwierigen Bergrettungseinsatz gegeben. Zwei junge  Wiener Kletterer  gerieten in Bergnot. Sie wollten vor dem Lockdown noch ein großes Abenteuer meistern – mit Fehlern bei der Tourenplanung, wie es bei den Rettungskräften heißt.
bergfuehrer-kals.at
Archivbild der Bergführer in Kals (Osttirol): Bessere Verhältnisse in der Nordwand des Hochgasser – kurz vor den steilsten Eispassagen
In der Nordwand des Hochgasser bei Mittersill (Pinzgau) hat es in der Nacht auf Sonntag einen schwierigen Bergrettungseinsatz gegeben. Zwei junge  Wiener Kletterer  gerieten in Bergnot. Sie wollten vor dem Lockdown noch ein großes Abenteuer meistern – mit Fehlern bei der Tourenplanung, wie es bei den Rettungskräften heißt.
bergfuehrer-kals.at
Archivbild der Bergführer in Kals (Osttirol): Bessere Verhältnisse mit robustem Eis in der Nordwand
In der Nordwand des Hochgasser bei Mittersill (Pinzgau) hat es in der Nacht auf Sonntag einen schwierigen Bergrettungseinsatz gegeben. Zwei junge  Wiener Kletterer  gerieten in Bergnot. Sie wollten vor dem Lockdown noch ein großes Abenteuer meistern – mit Fehlern bei der Tourenplanung, wie es bei den Rettungskräften heißt.
bergfuehrer-kals.at
Archivbild der Bergführer in Kals (Osttirol): Tiefblick aus der Nordwand zum Nordportal des Felbertauernunnels
In der Nordwand des Hochgasser bei Mittersill (Pinzgau) hat es in der Nacht auf Sonntag einen schwierigen Bergrettungseinsatz gegeben. Zwei junge  Wiener Kletterer  gerieten in Bergnot. Sie wollten vor dem Lockdown noch ein großes Abenteuer meistern – mit Fehlern bei der Tourenplanung, wie es bei den Rettungskräften heißt.
bergfuehrer-kals.at
Archivbild der Bergführer in Kals (Osttirol): Bessere Verhältnisse mit robustem Eis in der Nordwand

„Fehler in der Tourenplanung“

Der Mittersiller Bergrettungschef Walser spricht von Fehleinschätzung der beiden Wiener bei ihrer Tourenplanung. Eine solche Mixed-Route in Fels, Schnee und Eis sei an den besonders kurzen Novembertagen nicht empfehlenswert. Der Mittersiller hat noch einen taktischen Rat: „Man sollte bei der Tourenplanung auch einen Zeitpunkt zur Umkehr definieren. Wenn man sieht, dass man nicht zügig zum Ziel vorankommt, sollte man zu dieser Zeit dann umkehren. Und im Notfall wären wir froh, wenn rasch alarmiert und nicht gewartet würde, bis es fast komplett dunkel ist. Eine Rettung mit dem Hubschrauber fällt dann in den meisten Fällen aus."

Dieser Einsatz der ehrenamtlichen Bergretter auf dem Boden dauerte bis 4.00 Uhr früh.