Hubschrauber landet auf Wiese einer Alm neben Parkplatz
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Politik

Debatte um touristische Hubschrauberflüge

Hubschrauberflüge für Hotelgäste, Picknicks oder Hochzeitsfotos im Gebirge werden populärer. Das geht aus einer Anfrage der SPÖ im Salzburger Landtag hervor. In 111 der 119 Gemeinden gibt es Lande- und Startgenehmigungen für Helikopter. Die SPÖ fordert ein Verbot, der Landeshauptmann spricht von Einzelfällen.

Der Stein des Anstoßes dieser Diskussion liegt in Großarl (Pongau). Anrainer beschweren sich über den Flugbetrieb mit einem Hubschrauber bei einem nahen Hotel. Das Ansuchen eines weiteren Hoteliers für einen eigenen Landeplatz auf einer Wiese wurde von der Gemeindevertretung abgelehnt.

Großarler SPÖ-Sprecher für landesweites Verbot

Aus der Anfrage der SPÖ geht hervor, dass Flüge zu touristischen Zwecken seit 2015 in 111 Salzburger Gemeinden genehmigt worden seien.

Tourismussprecher Johann Ganitzer von der SPÖ-Fraktion im Landtag stammt aus Großarl, wo es diese Debatte gibt. Der Pongauer fordert nun ein landesweites Ende der dieser Ausnahme-Genehmigungen: „Solche Hubschrauberflüge für touristische Zwecke brauchen wir im ganzen Bundesland nicht. Ich glaube nicht, dass es wichtig ist, dass manche Leute mit dem Hubschrauber auf die Alm hinauffliegen. Das kann sich ja nur der leisten, der finanziell besser gestellt ist. Es geht zu Lasten der Umwelt, der Bevölkerung und der gesamten Tierwelt.“

Verschiedene Meinungen in der Regierung

Landeshauptmann und Tourismusreferent Wilfried Haslauer (ÖVP) spricht von marginalen Einzelfällen und sieht keinen akuten Handlungsbedarf. Sein Koalitionspartner und Vize-Regierungschef Heinrich Schellhorn (Grüne) sagt dazu, er lehne touristische Hubschrauberflüge „aus Lärm- und Klimaschutzgründen“ strikt ab.