Kultur

Kultur fordert wieder Hilfe vom Staat

Das Salzburger Adventsingen kann nicht stattfinden, das Landestheater sagt mehr als 30 Veranstaltungen ab. Die Bundesregierung kündigte an, die Hilfen zu verlängern und zu erweitern. Trotzdem sind viele Organisatoren frustriert, weil sie nicht wissen, wie sie planen sollen.

Am Montag sollte im Volksgarten in der Stadt Salzburg eigentlich das große Zelt für das Winterfest aufgestellt werden – oder nicht. Denn das Einzige, was bis jetzt klar ist: die geplante Eröffnung des Winterfestes am 9. Dezember fällt aus. Unbekannt ist derzeit noch, wie lange der Lockdown dauert, und wann und wie die Künstler das erste Mal auftreten können. „Entscheidungen ohne Faktengrundlage zu treffen ist natürlich immer schwierig, weil man sich da nur auf das eigene Bauchgefühl verlassen kann, aber man merkts, dass die Belastung zunimmt und der Druck und der Stress steigt“, sagte Winterfest-Organisatorin Julia Eder.

Landestheater sagte 30 Aufführungen ab

Das Landestheater sagte 30 Aufführungen ab, dadurch verliert es rund 400.000 Euro an Einnahmen. Weil sich intern einige Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben, wären einige Aufführungen sowieso ausgefallen. Die Entscheidung für einen Lockdown ist für den Intendanten Carl-Philip von Maldeghem nachvollziehbar.

Staatliche Hilfen werden verlängert

Die Bundesregierung kündigte an, die Coronahilfen für die Kultur zu verlängern, was viele Kulturvertreter auf den ersten Blick gutheißen. „Wir werden wieder die Kurzarbeit anmelden, wie wir es gemacht haben und schauen uns genau an, welche Wirtschaftshilfen wir weiter prüfen“, sagte Elisabeth Resmann, Geschäftsführerin des DomQuartiers.

Bessere Kommunikation erwünscht

Im Rockhouse werden einige geplante Konzerte verschoben, andere ganz abgesagt. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Regierung aus der bisherigen Erfahrung in den Lockdowns lernt, besser kommuniziert und wieder mehr auf die Kulturschaffenden zugeht, sagte Wolfgang Descho, Geschäftsführer des Salzburger Rockhouse.

Je nachdem welche Maßnahmen nach dem Lockdown gelten, die Kulturschaffenden wollen sich daran halten und sobald wie möglich wieder aufsperren. „Es ist wichtig, dass Kultur angeboten wird. Ich hoffe, dass es am 13. Dezember heißt – ihr dürft wieder“, meinte Descho.