Spritze wird aus Coronavirus Impfampulle aufgezogen
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Medizinische Gründe für frühere Drittimpfung

Um Infektionen so rasch wie möglich in den Griff zu bekommen, rät die Salzburger Ärztekammer nun allen Ärzten, die dritten Impfungen schon früher zu verabreichen. Bisher lag die empfohlene Frist bei sechs Monaten nach Zweitimpfung. Neue Daten aus Israel werden als Begründung für die neue Strategie genannt.

Viele Laien wunderten sich in den letzten Tagen, dass Politiker und Mediziner zuerst über Monate einen Impf-Abstand von sechs Monaten bis zum dritten Stich predigten. Nun ist alles anders.

Vier Monate als neue Frist

Das Rote Kreuz setzt den Drittstich schon nach vier Monaten, nun ziehen die Ärzte in Ordinationen nach. Salzburgs Ärztekammer-Präsident Karl Forstner sagt, bei der um zwei Monate vorgezogenen Drittimpfung handle man zwar nicht nach den Vorgaben der jeweiligen Hersteller.

Es gebe jedoch Erkenntnisse, die für eine raschere Durchführung der dritten Impfung sprechen würden, betont Forstner: „Wien hat die Möglichkeit der dritten Impfung nach drei Monaten bereits geschaffen. Wegen der extremen Entwicklung ermöglicht nun auch das Land Salzburg den verkürzten Impfabstand.“

Wien als Vorreiter

Was ändert sich für Ärzte dadurch rechtlich? Der Sprecher betont, das Problem seien die Impfdurchbrüche: „Jede medizinische Maßnahme bleibt die Entscheidung des Patienten und des behandelnden Arztes. Das gilt erst recht für Off-Label-Anwendungen. Es gibt aber auch Empfehlungen der Landessanitätsdirektion diese Richtung.“

„20-fach besserer Immunschutz“

Der Ärztekammer-Präsident rät in jedem Fall zur Drittimpfung. Er beruft sich auf die Datenlage aus Israel. Diese zeige, dass eine dritte Impfung mit einem mRNA-Impfstoff zu einem 20-fach besseren Immunschutz führe.