Gericht

Prozess: Heroin-Verkauf in großem Stil?

Fünf mutmaßliche Drogenhändler standen am Mittwoch vor Gericht. Sie sollen in Salzburg das Monopol im Handel mit Heroin angestrebt haben. Ermittler beobachteten die Verdächtigen über Monate. Nun wird ihnen der Schmuggel und Handel mit vier Kilo Heroin vorgeworfen. Der Prozess wurde vertagt.

Wollten diese fünf unscheinbaren Angeklagten wirklich die alleinigen Heroin-Anbieter in Salzburg werden? Ja, sagt die Staatsanwaltschaft. Sie hätten dafür eine kriminelle Organisation gegründet. Dafür drohen nun bis zu 15 Jahre Haft. Es geht um vier Österreicher und einen Serben im Alter zwischen 34 und 58 Jahren. Sie sollen laut Polizei in der Landeshauptstadt und im Tennengau aktiv gewesen sein.

Verteidigung: „Verkauf lediglich für eigene Sucht“

Kopf der Bande soll der Serbe gewesen sein. Er soll andere Täter in dem Umfeld dafür bezahlt haben, das Heroin in Wien abzuholen. Verkauft wurde das Gramm um 60 Euro. Manche Dealer haben dabei laut Staatsanwaltschaft mehr als 50.000 Euro eingenommen. Parallel hätten sie noch staatliche Sozialhilfe kassiert – insgesamt ebenfalls 50.000 Euro.

Das stimme in Grundzügen alles, sagen die Verteidiger, so auch Peter Lechenauer. Aber es könne keine Rede sein von Monopol oder krimineller Organisation: „Es sind Suchtgiftabhängige, die für den Eigenkonsum auch Suchtgift bezogen und weitergegeben haben. Aber keinesfalls in einer kriminellen Organisation.“

Mittwoch wurde kein Urteil in dem Fall gesprochen. Der Prozess wurde vertagt.