Uran kann sich im Grundwasser lösen und in das Trinkwasser gelangen – Geologen der Universität Salzburg entnehmen Wasserproben, um etwaige Uranrückstände zu ermitteln. Das passiere routinemäßig, erklärte Gerhard Schubert von der Geologischen Bundesanstalt in Wien. „Private Versorger müssen das nicht machen und da wissen die Leute oft nicht, das sie erhöhte Werte haben.“
Suche nach Uran im Grundwasser
In Österreich gilt eine gesetzlich definierte Obergrenze für Uran im Trinkwasser. Das Schwermetall kann vom umliegenden Gestein ins Wasser gelangen. Salzburg gilt diesbezüglich als Risikogebiet. Geologen haben damit begonnen, im ganzen Land Proben zu untersuchen.
Erhöhte Werte vor allem im Süden Salzburgs
Der Grenzwert liegt bei 15 Millionstel Gramm Uran pro Liter Wasser. Gefährlich ist bei diesen geringen Konzentrationen nicht die Radioaktivität, sondern Uran als Schwermetall, das die Nieren schädigt. An der Geologischen Bundesanstalt in Wien werden die Gesteinsproben aus Salzburg im Elektronenmikroskop untersucht. Mit aufwändigen Analyseverfahren kann Uran in diesen winzigen Konzentrationen im Quellwasser nachgewiesen werden.
Erste Ergebnisse zeigten, dass „vor allem in Süden von Salzburg, in den Hohen Tauern im Bereich der Zentralgneise erhöhte Werte auftreten – nämlich im Bereich von Bad Gastein (Pongau) und dann zwischen dem Zillertal und der Granatspitze. Auch im Bereich der Radstädter Tauern könnten erhöhte Werte auftreten“, erklärte Schubert.
Früher sogar Abbau im Stollen
Der Urangehalt der Niederen Tauern war immerhin hoch genug, um in den 1970iger Jahren sogar einen ersten Stollen vorzutreiben. „Uran ist in der Natur an sich allgegenwärtig und in den meisten Gesteinen in den geringsten Mengen vorhanden“, erklärte Mineraloge Friedrich Finger von der Universität Salzburg. In Forstau (Pongau)versuchte man sogar es bergmännisch zu gewinnen. Nur eine Gedenktafel an einen verunglückten Knappen erinnert noch an diesen Uranerzabbau in Salzburg.
Grund zur Panik bestehe nicht, aber private Brunnen oder Quellen in Risikogebieten sollte man prüfen lassen. Wenden kann man sich an die Geologische Bundesanstalt in Wien.