Die Auswirkungen der ab Sonntag geltenden deutschen Einstufung Österreichs als CoV-Hochrisikogebiet dürften für den heimischen Wintersaisonstart enorm sein: „Wir stehen vor einer Stornowelle der Familien über Weihnachten und Silvester“, sagt der Vizechef der Österreichischen Hoteliervereinigung, Walter Veit. Er rechnet mit rund 50 Prozent weniger Gästen. Oberösterreichs Tourismuslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) versuchte indes zu beruhigen.
Sorge um Familienurlauber mit Kindern
„Wir haben im Winter an die 40 Prozent deutsche Gäste“, sagt Veit. Im Sommer seien 85 Prozent der Urlauber aus dem Ausland zwar geimpft gewesen, aber „ein Großteil der Gäste, die über Weihnachten und Silvester Hotels buchen, haben Kinder unter zwölf Jahren“. Falls seine Befürchtungen eintreten und ein Großteil der Familien aus Deutschland stornieren, „ist das ein Desaster“.
Besonders betroffen von der Reisewarnung seien klassische Familienhotels, die Familienappartements anbieten, und spezialisierte Kinderhotels. Veit befürchtet sogar, dass einige dieser Hotels über die Weihnachtsferien nicht aufsperren werden. Touristen ohne Kinder würde ihren Winterurlaub ohnehin großteils in ruhigeren Saisonzeiten verbringen.
Forderung nach weiteren Geldspritzen
Die nun zu erwartenden finanziellen Rückgänge müsse der Staat entschädigen, fordert Hotelier Veit, der das Hotel Enzian in Obertauern (Pongau/Lungau) betreibt. „Wir brauchen eine Sicherheit für unsere Mitarbeiter, dass sie voll bezahlt werden, auch wenn wenig Arbeit ist. Sonst werden sie die Branche wechseln.“ Die fünf Prozent Mehrwertsteuer-Ermäßigung, die zu Jahresende auslaufen soll, müsse jedenfalls bestehen bleiben.
Oberösterreicher sieht Lage positiver
Oberösterreichs Tourismuslandesrat Markus Achleitner glaubt indes, dass die Wintersaison im Bundesland trotz deutscher Reisewarnung stattfinden werde. „83 Prozent der Deutschen, die Winterurlaub in Österreich planen, sind geimpft“, betont er.
Mehr dazu in news.ORF.at (12.11.2021)