Politik

Gurgeltest-Probleme: Wiener Labor springt ein

Das Land Salzburg hat wegen der Umsetzungsprobleme bei PCR-Gurgeltest-Straßen die Konsequenzen gezogen. Kurzfristig wurde nun – neben dem bisherigen Auftragnehmer – das Wiener Lifebrain-Labor mit der Testkit-Belieferung und den Auswertungen beauftragt.

Diese Maßnahme sei wegen der anhaltenden Verzögerungen bei Analyse und Befundung bzw. der Lieferschwierigkeiten des bisherigen Lieferanten nötig, heißt es.

Das Unternehmen Novogenia in Eugendorf (Flachgau) konnte nach einem Hackerangriff vorübergehend keine PCR-Tests mehr abwickeln. Insgesamt seien Laboratorien mit vielen positiven Testergebnissen in ganz Österreich an der Kapazitätsgrenze, sagte ihr Bundessprecher Georg Mustafa.

Wieder mehr Infektionen

Für das Bundesland Salzburg wurden am Mittwoch 662 Neuinfektionen gemeldet. Nach der – vergleichsweise niedrigen – Zahl von 252 am Dienstag würden sich die Zahlen nun wieder in Richtung tatsächliches Geschehen bewegen, sagte Landesstatistiker Gernot Filip. Er rechnet damit, dass die Zahlen in den kommenden Tagen weiter steigen. Nach dem Hackerangriff bei Novogenia dürften noch weitere Testergebnisse eingemeldet werden. Eine Trendwende in Salzburg sei nicht in Sicht, so Filip.

Kurzfristig 26.000 Kits bereitgestellt

Lifebrain hat bereits wenige Stunden nach der Beauftragung durch die Landesregierung elf Teststraßen im Land Salzburg mit einer Erstlieferung von insgesamt 26.000 Gurgel-Testkits sowie mit Abnahmematerial und Zubehör versorgt. Weitere Lieferungen sind in Vorbereitung.

Darüber hinaus wurden die Voraussetzungen für die zeitgerechte und qualitativ hochwertige Auswertung der Salzburger PCR-Proben im Wiener Lifebrain-Labor geschaffen – inklusive garantierter Befundung der Analyseergebnisse innerhalb von maximal 24 Stunden nach dem Gurgeln. Die ersten 242 Salzburger PCR-Proben wurden bereits am Dienstagnachmittag, knapp 20 Stunden nach der ersten Anfrage durch das Büro des Salzburger Landeshauptmanns, im Lifebrain-Labor analysiert und befundet.

Umsetzung des PCR-Systems über Nacht

Nachdem der bisherige Logistik- und Analysepartner in Salzburg mehrfach nicht ausreichend Testkits hatte liefern können und es wiederholt längere Wartezeiten für die Testergebnisse gegeben hatte, wurde Lifebrain am Abend des 8. November vom Land Salzburg wegen einer möglichen Übernahme des Testprogramms kontaktiert.

Parallel setzten die IT-Experten des Landes Salzburg bzw. des Lifebrain-Labors über Nacht die Anbindung der Anmeldeplattform an das Lifebrain IT-System um. Bereits um 14.30 Uhr am Folgetag (Dienstag) trafen die ersten Salzburger Proben im Lifebrain-Labor zur Analyse ein. Die „Grüner Pass“-Zertifikate für die ersten 242 Tesergebnisse wurden am Dienstagabend erstellt. Sämtliche weitere der bis Mitternacht eingetroffenen über 6.200 Proben wurden mittlerweile analysiert und medizinisch validiert.

Das Labor arbeitet auch für die Gesundheitsbehörden der Stadt Wien.