Umwelt

Lungauer Reinhalteverband auf Fehlersuche

In den zehn Gemeinden des Reinhalteverbands Zentralraum Lungau führen Techniker derzeit umfangreiche Messungen im Kanalrohrnetz durch. Der Grund: Ein ungewöhnlich hoher Anteil an Regen- oder Grundwasser. Dies sollte nicht in die Kläranlage gelangen.

Die Kläranlage in Tamsweg (Lungau) reinigt täglich rund 4.500 Kubikmeter Abwasser aus Unternberg, St. Margarethen, Mauterndorf, Tweng, Weißpriach, Mariapfarr, Göriach, Lessach, St. Andrä und Tamsweg.

Weil dabei der Anteil von Regen- und Grundwasser, deutlich über der erlaubten Toleranz liegt, hat der Reinhalteverband ein umfangreiches Messprogramm gestartet, sagt Geschäftsführer David Singer: „Es werden in den Schachtbauwerken im Verbandskanal Durchflussmessungen mit Radar eingebaut. Damit wird der Durchfluss gemessen. Auf Basis dieser Messungen kann festgestellt werden, wo zu viel Wasser rinnt. Es wird verglichen, wieviel Wasser in den Haushalten verbraucht wird und wie viel Wasser bei uns bei der Kläranlage in Tamsweg ankommt.“

Mehrere Ursachen möglich

Sollte es hier eine größere Differenz geben, sei dies ein erstes Indiz dafür, dass irgendwo Wasser eintritt das eigentlich nicht eintreten soll, sagt Singer. Mit Kamerabefahrungen und Rauchdruckproben sollen dann mögliche Lecks gefunden werden, erklärt Singer.

„In erster Linie vermutet man, dass irgendwo Kanäle beschädigt sind. Das ist meistens ein Problem wenn dies im Bereich von Bächen oder Flüssen mit hohem Grundwasserspiegel ist“, so Singer. Denn dort rinnt das Wasser unkontrolliert in den Kanal hinein. Es gibt aber noch weitere Optionen zu klären, sagt Singer: „Es gibt schadhafte Schachtabdeckungen wo Regenwasser über die Schächte in den Kanal kommen kann und es ist auch nicht auszuschließen, dass es irgendwelche Fremdeinleitungen von Drainagen oder Oberflächengewässern gibt“, so Singer.

Jeder Kubikmeter Wasser, der nicht in der Kläranlage gereinigt werden muss, hilft jedenfalls Betriebskosten zu sparen, sagt Reinhalteverbandschef Singer.