Primar Richard Greil
APA/BARBARA GINDL
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Coronavirus

Greil: „Versorgbarkeit massiv an der Grenze“

Als „zu spät“ bezeichnet der Salzburger Infektiologe Richard Greil die angekündigten CoV-Maßnahmen. Der bisherige Plan sei zu unambitioniert und unwirksam gewesen. Auch hätte die dritte Impfung schon längst ausgerollt werden sollen.

Infektiologe Richard Greil spricht von Verfehlungen die zu einer prekären Lage in Salzburgs Landeskliniken geführt hätten: „Es ist so, dass mittlerweile junge Ärzte Angst davor haben, was passieren wird, wenn sie kein Bett mehr in der Aufnahme für einen Schwerkranken zur Verfügung haben. Es ist auch so, dass sich eine Art Frustration und Zynismus über die Situation ausbreitet, weil die Versorgbarkeit an ihre Grenzen gekommen ist – und zwar an ihre massiven Grenzen gekommen ist. Das ist die derzeitige Ausgangssituation.“

Infektiologe Richard Greil

Bräuchte es nun noch weitere Maßnahmen? Impfpflicht für gewisse Bereiche oder Kontaktbeschränkungen oder sogar einen Lockdown? Infektiologe Richard Greil antwortet.

Forderung nach verkürzter Impfgültigkeit

Der Infektiologe fordert eine weitere Verkürzung der Impfgültigkeit ab Montag, und zwar von neun auf sechs Monate. Vor allem für vulnerabe Gruppen brauche es zusätzliche Kontaktreduktionen, auch wenn diese geimpft sind. Und wenn all das nichts helfe, sei ein Lockdown die letzte Maßnahme, so Greil: „Die Regierung sollte eine Maßgabe vorgeben an welchem Stand sie das letztendlich festmachen möchte.“

Epidemiologe Gartlehner für regionalen Lockdown

Wolle man in Salzburg die Wintersaison retten, führt nach Ansicht des Epidemiologen Gerald Gartlehner kein Weg an einem regionalen Lockdown vorbei. Anders seien die hohen Infektionszahlen nicht in den Griff zu bekommen. Die angekündigten strengen 2-G-Regeln hätten nur einen Dämpfungseffekt, so Epidemiologe Gartlehner in einem Interview für die ZIB2.