Tourismusgipfel: „Wintersaison findet statt“

In Leogang war das Weiß auf den Hängen Freitagmittag zwar noch von nobler Zurückhaltung, doch die Hoffnung auf eine Wintersaison nach dem Totalausfall des Vorjahres sei groß, sagte beispielsweise der Hotelier Gerhard Altenberger vom Leoganger Top-Hotel „Krallerhof“. „Ungeachtet der aktuellen CoV-Zahlen buchen viele Leute, was uns selbst überrascht“, betonte Altenberger.

Das 300-Betten-Hotel ist gut gebucht, die Anfragen für die kommenden Monaten zahlreich. Während im Erdgeschoß Gäste kamen und gingen, tagten einen Stock tiefer die Tourismus-Referenten der Bundesländer mit der zuständigen Ministerin. Der Tenor am Ende der Sitzung war eindeutig.

„Es muss und wird eine Wintersaison geben“

„Das oberste Ziel muss sein, dass die heutige Wintersaison stattfindet“, betonte Tourismus-Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Dem pflichtete auch Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) bei. „Eines ist bei dieser Konferenz ganz klar und unmissverständliche herausgekommen: Es wird eine Wintersaison geben“, sagte Haslauer – genau so äußerte sich auch Haslauers Tiroler Amtskollege als Landeshauptmann, Günther Platter (ÖVP).

Man ist sich also einig, dass es einen Winter wie den vergangenen mit leeren Pisten und geschlossenen Hotels und Lokalen ganz einfach nicht noch einmal geben darf.

Hoffnungen ruhen auf Geimpften

Die Versicherungen der Tourismusverantwortlichen des Bundes und der großen Tourismusländer Tirol und Salzburg, wonach die Wintersaison heuer auf jeden Fall stattfinden werde, erinnern freilich – bildlich gesprochen – fast schon an Beschwörungstänze von Schamanen rund um das Feuer des Tourismus. Weil offenbar nicht sein kann, was nicht sein darf, wird etwa die Möglichkeit eines neuerlichen Lockdowns völlig ausgeschlossen – selbst, wenn es nur ein kurzer vor Beginn der eigentlichen Wintersaison wäre.

Man setzt darauf, dass die Geimpften aus dem In- und Ausland die bevorstehende Wintersaison nicht nur retten, sondern sie auch zu einem Geschäft machen. In Wien wird indes über die nächste Verschärfung der Covid-Regeln beraten.

Haslauer: „Leute müssen die Regeln verstehen können“

„Mir ist wichtig, dass wir dabei eine bundeseinheitliche Regelung finden können. Und diese Regelungen dürfen auch nicht zu detailreich sein, sondern es braucht transparente Regelungen, die die Leute auch klar verstehen können“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Einfache Regeln wünscht sich auch die Branche. „Am liebsten wäre uns eine 2G-Regel“, brachte es Hotelier Gerhard Altenberger auf den Punkt. Einen zweiten Winter wie den vergangenen würden viele Betriebe jedenfalls wirtschaftlich nicht mehr verkraften, so der Tenor bei der Veranstaltung.