Mitarbeiter mit roten Warnwesten streiken vor einem Unternehmensgebäude.
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Metallindustrie: Mitarbeiter streikten

Die vierte Lohnverhandlungsrunde für den Metaller-Kollektivvertrag ist in der Nacht auf Mittwoch ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die Gewerkschaft hielt Mittwochmittag die ersten Warnstreiks ab. Die Arbeitgeberseite zeigte kein Verständnis für die Streikaktion, die 2,75 Prozent Lohnerhöhung seien ein tolles Angebot.

Das Angebot der Arbeitgeber ist der Gewerkschaft unzureichend. Es werden weiterhin 4,5 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhungen gefordert.

Industrie bietet bisher 2,75 Prozent

Daniel Mühlberger ist Geschäftsführer der Produktionsgewerkschaft PRO-GE in Salzburg: „Das Angebot der Arbeitgeber von 2,75 Prozent ist für uns nicht akzeptabel. Entsprechend beginnen nun in ganz Österreich bei 50 Betrieben die Warnstreiks."

Sendungshinweis:
In der Radiosendung „Mittagszeit“ sind die Kollektivverhandlungen und der „Wert der Arbeit“ Diskussionsthemen. Am 4.11.2021 ab 13.00 Uhr auf ORF Radio Salzburg.

In Salzburg begann der Streik zu Mittag bei der Firma Collini. Die Firma mit Sitz in Bürmoos (Flachgau) stellt Maschinenbau-, Metallwaren- und Gießerei-Produkte her. „Die Mitarbeiter haben 2020 das Corona-Jahr miterlebt. Sie haben ordentlich mitgearbeitet, damit wir gut durch die Wirtschaftskrise kommen. Sie wollen natürlich jetzt, wo es wieder bergauf geht und wo die Auftragsbücher voll sind, auch einen gewissen Anteil haben“, sagte Ahmet Doganay, der Zentralbetriebsratsvorsitzende bei Collini.

Mitarbeiter der Firma Collini streiken

Am Mittwoch streikten die Mitarbeiter eine Stunde pro Schicht. Gibt es bei der nächsten Verhandlungsrunde keine Einigung, könnte demnächst auch länger gestreikt werden, drohte die Gewerkschaft.

Kritik der Industrie an ÖGB

Die Arbeitgeber kritisieren das Vorgehen der Gewerkschaft. 2,75 Prozent Erhöhung habe man geboten, sagte Christian Knill, Obmann des Fachverbandes der metalltechnischen Industrie. Die Gewerkschaften hätten sich auf unrealistische Forderungen festgelegt. „Auch die Unternehmen haben auf viel verzichtet. Ich denke dass das Angebot mit 2,75 wesentlich über der Inflationsrate liegt, über 0,85 Prozent. Das ist ein tolles Angebot“, betonte Peter Buchmüller, der Salzburger Wirtschaftskammerpräsident.

Warnstreiks in der Metallindustrie

Weitere Informationen in news.ORF.at (3.11.2021)