Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr stehen auf einem Parkplatz vor der Firma Schlotterer.
ORF/Marina Schlager
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Chronik

Chemieunfall bei Adneter Firma

Bei der Firma Schlotterer in Adnet (Tennengau) hat sich Dienstagfrüh ein Chemieunfall ereignet. Nach ersten Informationen ging ein Behälter kaputt. Dabei flossen mehrere hundert Liter Chemikalien aus. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, betont das Unternehmen.

Um kurz nach 6.30 Uhr soll sich der Unfall ereignet haben. Ein Behälter mit 200 bis 400 Liter Isocyanit brach. Daraufhin verteilten sich die Chemikalien auf dem Boden. Ein Mitarbeiter verständigte die Freiwillige Feuerwehr, dann wurden weitere Einsatzkräfte alamiert. Die Halle wurde geräumt.

Die Einsatzkräfte dürften noch einige Zeit mit dem Aufräumen und Binden der Chemikalie beschäftigt sein. Geologen prüfen derzeit auch, ob bei dem Vorfall das Grundwasser verunreinigt worden sein könnte.

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Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr stehen auf einem Parkplatz vor der Firma Schlotterer.
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Die Einsatzkräfte verschafften sich mit Atemschutzmasken einen Überblick in der Halle.
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr stehen auf einem Parkplatz vor der Firma Schlotterer.
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Die Einsatzkräfte verschafften sich mit Atemschutzmasken einen Überblick in der Halle.
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr stehen auf einem Parkplatz vor der Firma Schlotterer.
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Die Freiwillige Feuerwehr wurde als erstes alarmiert.
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr stehen auf einem Parkplatz vor der Firma Schlotterer.
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Die Freiwillige Feuerwehr war mit Spezialausrüstung im Einsatz.
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr stehen auf einem Parkplatz vor der Firma Schlotterer.
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Die Freiwillige Feuerwehr, das Rote Kreuz und Polizeibeamte kamen zum Einsatzort in Adnet.

Keine Mitarbeiter oder Anrainer verletzt

Unmittelbare Gefahr bestehe derzeit nicht, betont Peter Gubisch, Geschäftsführer des Unternehmens. Aber die Einsatzkräfte untersuchen noch, ob die Chemikalie in einen Sickerschacht gelangte. „Ich habe vorhin mit dem Geologen gesprochen, anscheinend gibt es in der näheren Umgebung wahrscheinlich keine Brunnen. Aber es ist noch zu früh, um da wirklich etwas Konkretes zu sagen“, so der Geschäftsführer am Dienstagvormittag.

Er sei selbst in der Halle gewesen und habe sich einen Überblick verschafft. Beim Unfall wurden laut dem Geschäftsführer keine Personen verletzt. „Man riecht auch nichts. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht doch etwas Giftiges gibt. Nach Rücksprache mit dem Betriebsarzt besteht kein Risiko.“

Produktion vorerst eingestellt

Die Produktion in der Halle wurde gestoppt. Die Firma produziert verschiedene Sonnenschutzvorrichtungen wie zum Beispiel Rollläden. Bei der Chemikalie handelt es sich um Isocyanit, das die Firma für die Produktion der Rollladenlamellen verwendet.

Laut dem Einsatzleiter sind die Bindearbeiten der Chemikalien aufwendig. Erst wenn diese Reinigung abgeschlossen ist, kann die Produktion wieder aufgenommen werden.

Stellungnahme der Firma

Am Dienstagnachmittag publizierte die Firma Schlotterer eine offizielle Stellungnahme. Darin heißt es unter anderem:

".. Personen kamen nicht zu Schaden, eine Gefahr für die Anrainer besteht nicht, es sind auch keine Trinkwasserbrunnen betroffen. Isocyanit ist ein chemischer Stoff, der in der Produktion für die Herstellung der Rollladenlamellen verwendet wird. In hoher Konzentration lösten Isocyanate eine Reizwirkung auf Augen, Haut und Schleimhäute aus.

Bei der Reinigung wurden versehentlich 40 bis 50 Liter Abwasser aus einer Nasskehrmaschine in den Sickerschacht abgelassen. Der Sickerschacht wurde von der Feuerwehr ausgepumpt, um eine Verunreinigung des Grundwassers zu vermeiden. Der Schacht wird auch weiterhin geflutet und in den kommenden Tagen regelmäßig Proben entnommen.

Die Behörde wurde von der Firma Schlotterer direkt verständigt. Die Produktion von Rollläden steht vorerst still. Erst wenn diese Reinigungsarbeiten abgeschlossen sind, kann sie wieder aufgenommen werden."