Birgkar (roter Punkt) – Matrashaus (grüner Punkt) – Auf dem Hochkönig bei Mühlbach ist eine Suchaktion von  Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei in der Nacht auf Allerheiligen  glimpflich ausgegangen. Ein Franzose, der beim Abstieg über das schwierige Birgkar vermisst wurde, meldete sich am Morgen bei den Einsatzkräften. Er musste nach einem Sturz biwakieren.
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Chronik

Suchaktion: Franzose auf Hochkönig vermisst

Auf dem Hochkönig bei Mühlbach (Pongau) ist eine Suchaktion von Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei in der Nacht auf Allerheiligen glimpflich ausgegangen. Ein Franzose, der beim Abstieg über das schwierige Birgkar vermisst wurde, meldete sich am Morgen bei den Einsatzkräften. Er musste nach einem Sturz biwakieren.

Der 26-jährige Franzose war Sonntag mit einem Landsmann über die technisch leichte, jedoch lange Normalroute vom Arthurhaus über die Mitterfeldalm zum Gipfelplateau unterwegs. Bei der Torsäule wurde dem Gefährten des Franzosen die Tour zu anstrengend, und er kehrte um. Sie vereinbarten, dass sie sich am Abend beim Birgkarhaus auf dem Dientner Sattel im Tal treffen würden.

Aufstieg noch zu zweit – über Normalroute

Nachdem der Gipfelgänger dort nicht erschien, alarmierte der andere Franzose die Bergrettung. Er zeigte den Einsatzkräften ein Handy-Foto, das ihm der Abgängige von seiner Tour geschickt hatte. Dadurch war für die Mühlbacher Bergretter ersichtlich, dass sich der Gesuchte für den Abstieg – vom unbewirtschafteten Matrashaus auf dem Gipfel – über das sehr steile und technisch schwierige Birgkar entschieden hatte. So stiegen Bergretter und Alpinpolizisten noch in der Nacht in diese Richtung hinauf, um dem Mann zu helfen.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Auf dem Hochkönig bei Mühlbach ist eine Suchaktion von  Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei in der Nacht auf Allerheiligen  glimpflich ausgegangen. Ein Franzose, der beim Abstieg über das schwierige Birgkar vermisst wurde, meldete sich am Morgen bei den Einsatzkräften. Er musste nach einem Sturz biwakieren.
Bergrettung Mühlbach am Hochkönig
Team der Bergrettung Mühlbach beobachtet am Morgen des Allerheiligentages den Polizeihubschrauber bei der Fortsetzung der Suchaktion – vorerst aus der Luft
Birgkar (roter Punkt) – Matrashaus (grüner Punkt) – Auf dem Hochkönig bei Mühlbach ist eine Suchaktion von  Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei in der Nacht auf Allerheiligen  glimpflich ausgegangen. Ein Franzose, der beim Abstieg über das schwierige Birgkar vermisst wurde, meldete sich am Morgen bei den Einsatzkräften. Er musste nach einem Sturz biwakieren.
Flugbild: Gerald Lehner
Rot: Abstiegsroute des Franzosen über das steile, ausgesetzte und gefährliche Birgkar. Grün: Matrashaus auf dem Gipfel des Hochkönig (2.941 Meter)
Birgkar (roter Punkt) – Matrashaus (grüner Punkt) – Auf dem Hochkönig bei Mühlbach ist eine Suchaktion von  Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei in der Nacht auf Allerheiligen  glimpflich ausgegangen. Ein Franzose, der beim Abstieg über das schwierige Birgkar vermisst wurde, meldete sich am Morgen bei den Einsatzkräften. Er musste nach einem Sturz biwakieren.
Flugbild: Gerald Lehner
Rot: Abstiegsroute des Franzosen über das steile, ausgesetzte und gefährliche Birgkar. Grün: Matrashaus auf dem Gipfel des Hochkönig (2.941 Meter)
Birgkar (roter Punkt) – Matrashaus (grüner Punkt) – Auf dem Hochkönig bei Mühlbach ist eine Suchaktion von  Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei in der Nacht auf Allerheiligen  glimpflich ausgegangen. Ein Franzose, der beim Abstieg über das schwierige Birgkar vermisst wurde, meldete sich am Morgen bei den Einsatzkräften. Er musste nach einem Sturz biwakieren.
Flugbild: Gerald Lehner
Rot: Abstiegsroute über das steile, ausgesetzte und gefährliche Birgkar. Grün: Matrashaus auf dem Gipfel des Hochkönig (2.941 Meter)

Wärmebildkamera der Polizei im Nachtflug

Auch eine Besatzung der Flugpolizei von der Einsatzstelle des Innenministeriums auf dem Salzburg Airport nutzte das gute Wetter, um mit ihrem nachtflugtauglichen Hubschrauber eine Wärmebildkamera zum Einsatz zu bringen. Alle Bemühungen blieben jedoch erfolglos. Und die Teams von Polizei und Bergrettung brachen nach Mitternacht die Suchaktion vorerst ab. Sie sollte am frühen Morgen im ersten Tageslicht wieder weitergehen.

Abgängiger schlug sich selbst durch

Dann kam die Nachricht, dass ein Autofahrer an der Hochkönig-Straße unter dem Birgkar einen französischen Bergsteiger mitgenommen habe. So kamen die Einsatzkräfte rasch in Kontakt mit dem Abgängigen. Er war im unteren Teil der Route gestürzt, hatte dabei auch seine Stirnlampe verloren. Im Morgengrauen machte er sich zu Fuß weiter ins Tal auf.

Laut Ortsstellenleiter Wolfgang Haggenmüller von der Bergrettung Mühlbach war auch der Handy-Akku des Franzosen schon längst leer: „Er gab an, dass er schon in der Nacht den Polizeihubschrauber gesehen hatte und mit uns Kontakt aufnehmen wollte, was aber dann leider nicht mehr ging.“

Wirt rät von Birgkar-Route dringend ab

Das Matrashaus auf dem Gipfel des Hochkönig ist derzeit nicht bewirtschaftet: Winterpause. Für Notfälle geöffnet ist nur der Winterraum.

Matrashaus – Auf dem Hochkönig bei Mühlbach ist eine Suchaktion von  Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei in der Nacht auf Allerheiligen  glimpflich ausgegangen. Ein Franzose, der beim Abstieg über das schwierige Birgkar vermisst wurde, meldete sich am Morgen bei den Einsatzkräften. Er musste nach einem Sturz biwakieren.
Flugbild: Gerald Lehner
Matrashaus auf dem Hochkönig von Norden. Hinten Hohe Tauern mit Großglockner und Großem Wiesbachhorn

Roman Kurz – der langjährige Hüttenwirt auf dem Hochkönig – hat eine sehr gefestigte Meinung über die Route durch das Birgkar:

"Ich rate grundsätzlich von einer Begehung des Birgkars ab! Die meisten tödlichen Unfälle und Einsätze der Bergrettung auf dem Hochkönig gibt es im Birgkar. Besonders gefährlich ist es im Abstieg nach der Begehung des Klettersteigs Königsjodler, weil viele erschöpft sind und unkonzentriert im Abstieg.

Das Birkar ist durchwegs Absturzgelände – da muss jeder Schritt sitzen … Auch der Anstieg zum Gipfel über das Birgkar schaut nur auf der Karte kürzer aus. Auch bei diesem Weg müssen Sie wie beim Normalweg vom Arthurhaus mit fünf bis sechs Stunden reiner Gehzeit rechnen. Auch im Abstieg dauert es auch genau so lange wie zum Arthurhaus, nämlich drei bis vier Stunden.

Das Birgkar ist ein hochalpiner Steig im steilen Schrofengelände. Schotterbedeckte Felsplatten, auch im August oft noch steile und am Morgen harte Schneefelder und große Steinschlaggefahr machen es zu dem – mit Abstand – gefährlichsten An- und Abstieg des Hochkönig. Fast die ganze Strecke ist man in Absturzgelände. Deshalb sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich.
Wenn auch in manchen Führern so beschrieben: Das Birgkar ist kein Klettersteig! Es gibt keine Sicherungseinrichtungen über sehr weite Strecken. Deshalb ist eine Klettersteigausrüstung auch keine wirkliche Hilfe. Ein Steinschlaghelm aber schon!"
, so Roman Kurz, Hüttenwirt des Matrashauses auf dem Gipfel des Hochkönig.