Pflegeschüler in einem Krankenzimmer
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Gesundheit

Hilfe für Pflege in belastenden Situationen

In den Salzburger Landeskliniken werden 15 Pflegemitarbeiter zu Psychosozialen Notfallbeauftragten ausgebildet. Sie sollen Anlaufstelle sein für ihre Kolleginnen und Kollegen nach belastenden Situationen im Beruf.

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie haben sich die Belastungen für das Krankenhauspersonal deutlich erhöht. Gemäß einer Studie leidet zum Beispiel die Hälfte des Pflegepersonals in italienischen Spitälern an coronavirusbedingten posttraumatischen Belastungsstörungen.

Im Salzburger Uniklinikum arbeiten rund 2500 Menschen in der Pflege. Viele von ihnen sind immer wieder belastenden Situationen ausgesetzt, etwa nach Suiziden oder nach erfolglosen Reanimationen, vor allem von Kindern. Während der Coronaviruspandemie hat sich die Belastung für das Pflegepersonal noch verschärft, sagt Thomas Gschwandter von der Pflegedirektion: „Unsere Mitarbeiter haben leider auch Menschen alleine sterben sehen, da Begleitpersonen wegen der strengen Vorschriften nicht ins Krankenhaus durften.“

Entlastung und Prävention

Für derartige Krisensituationen werden nun ausgewählte Mitarbeiter in psychisch erster Hilfe ausgebildet. Sie lernen, wie man Belastungsreaktionen bei Kolleginnen und Kollegen erkennt und wie man damit umgehen kann. Auch Strategien zur akuten Entlastung sowie zur Prävention sind Teil dieser Ausbildung, so Gschwandter. Hilfe also von Kollegen für Kollegen. Vorerst werden 15 Mitarbeiter ausgebildet, dieses Angebot soll aber ausgebaut werden.