Ampulle mit Coronavirus Impfstoff von AstraZeneca wird von Hand gehalten
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Gesundheit

Kritik gegen Verschärfung bei Ungeimpften

Kritik aus Salzburg gibt es an den geplanten Verschärfungen gegen Ungeimpfte. Sowohl FPÖ als auch SPÖ sind klar gegen die neuen Pläne des Bundes, Ungeimpfte im Falle eines starken Anstieges von Coronavirusfällen den Ausgang zu beschränken.

Heftige Kritik an einem drohenden Lockdown für Ungeimpfte kommt am Samstag von den Salzburger Freiheitlichen. Die Bundesregierung hat am Freitagabend angekündigt, ab einer Intensivbetten-Belegung von 30 Prozent Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte zu verhängen. FPÖ-Landtagsabgeordneter Andreas Schöppl ist strikt dagegen. Er sieht die Maßnahmen als Spaltung der Gesellschaft: „Ich finde es unverantwortlich einen weitern Keil zwischen die Menschen zu treiben. Es wäre längst an der Zeit wieder die Gemeinschaft zu stärken, anstatt Menschen gegeneinander auszuspielen.“

FPÖ Schöppl : „indirekter Impfzwang wird abgelehnt“

Lockdown für Ungeimpfte ist für Schöppl nichts anderes als eine Impfpflicht durch die Hintertür: „Jeder Mensch soll sich frei entscheiden können, ob er sich impfen lässt oder nicht. Wir sind ein freies Land und lehnen daher jede Art des Impfzwanges ab – sei es ein direkter oder indirekter.“ Der jetzige Vorschlag sei daher wieder ein indirekter Impfzwang und werde deshalb abgelehnt, so Schöppl.

SPÖ Egger: „Keil wird in Gesellschaft getrieben“

Auch für die Sozialdemokraten geht der neue Vorstoß zu weit. Er treibe nur einen Keil in die Gesellschaft, sagt SPÖ-Chef David Egger.
Er halte wenig von „Drohgebärden wie einem Lockdown nur für Ungeimpfte“, so Egger, da diese „den gesellschaftlichen Unfrieden, aber bestimmt nicht die Impfwilligkeit“ befeuerten. Orientieren solle man sich auf Bundesebene am Modell einer Impflotterie, das das Burgenland mit derzeit 69,6 Prozent Geimpften zum bundesweiten Spitzenreiter avancieren ließ.

LH Haslauer: „Hoffe, dass Verschärfungen nicht kommen“

Natürlich hoffe man, dass die drohende Verschärfung nicht kommt, heißt es dazu aus dem Büro von Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Es sei aber nicht auszuschließen, dass Salzburg als Corona-Hotspot Österreichs als erstes Bundesland von den Maßnahmen betroffen sein wird.