Kulinarik und Klassik mit Roland Essl
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Kultur

Neues Konzertformat „Klassik und Kulinarik“

Was hat eine Violine mit Thymian, eine Querflöte mit Ingwer zu tun? Für Salzburgs Haubenkoch Roland Essl ist es eine perfekte Sinnessymphonie. „Klassik und Kulinarik“ feierte im Kavalierhaus Kleßheim (Flachgau) Premiere.

Wenn das Hören und das Schmecken im Gleichklang schwingen. Die ersten Takte von Schuberts „Rosamunde Quartett“ erklingen und der Löffel versinkt in der Suppe. Gesprochen wird nicht, die Gäste sollen sich einlassen auf die intensiven Eindrücke. Der Salzburger Koch und Gastrosoph Roland Essl hebt Musik und Geschmack auf eine Ebene: „Jeder kennt, wenn er Schweinsbratwürstel isst, wo ein ganzer Kümmel drinnen ist. Wenn man auf den Kümmel beißt, passiert eine Geschmacksexplosion. Das ist, als ob bei einem Klavier plötzlich eine Seite laut angeschlagen wird. Dieser Geschmack vergeht dann auch gleich wieder – aber das ist auch so ein Aha-Effekt und sehr spannend.“

Choreographie in der Küche

Spannend ist auch die Logistik, die hinter dem Projekt Klassik und Kulinarik steckt. Die Gerichte für knapp 60 Gäste müssen zeitgleich serviert werden und wenn die letzten Töne eines Satzes erklingen, sollten auch die Teller leer sein.

Knapp 60 Tourismus-Schülerinnen und Schüler unterstützten den Haubenkoch bei seiner Choreographie in der Küche. Tourismusschülerin Romana Reif dazu: „Es war sehr aufregend für uns alle und es eine große Ehre, dass wir gebeten worden sind, Roland Essl zu helfen.“

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Tourismus-Schülerinnen und Schüler unterstützten den Haubenkoch.

Akribie in Geschmacks-Kompositionen

Wenn der Hopfen zum Taktgeber und die Gewürze zu Instrumenten werden. Akribisch hat Roland Essl an seinen Kompositionen getüftelt: „Wenn ich eine kleine Verbindung brauche, bei den Gewürzen, weil es ein bisschen eckt, dann hilft immer ein kleiner Löffel Honig. Der macht das wunderbar sanft – wie eine Harfe in der Musik.“

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Für knapp 60 Gäste musste zeitgleich zur Musik passend serviert werden.

Fortsetzung für nächstes Jahr geplant

Die Choreographie für die Sinne hat alle gefordert, sowohl Musiker als auch Publikum. Alois Breitfuss vom Dinnerclub Salzburg: „Diese Idee habe ich äußerst interessant gefunden. Aber ich persönlich fühle mich ein bisschen überfordert. Ich hätte lieber zunächst den ersten Satz der Musik und dann den ersten Gang – in dieser Abfolge.“

Markus Tomasi vom Mozarteum Quartett Salzburg hingegen findet, es sei eben Kunstgenuss auf mehreren Ebenen und ergänzt: „Ich bin sehr froh, dass wir das probieren konnten.“ Fix ist: Der musikalisch-kulinarische Kunstgenuss soll 2022 fortgesetzt werden.

Neues Konzertformat „Klassik und Kulinarik“

Was hat eine Violine mit Thymian zu tun, ein Fagott mit Koriandersamen? Für Haubenkoch Roland Essl ergeben sie eine pefekte Symphonie für die Sinne. „Klassik und Kulinarik“ feierte im Kavalierhaus Kleßheim Premiere.