St. Gilgen Grundstückstausch
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Politik

St. Gilgen: Weiter Streit um öffentlichen Seezugang

In St. Gilgen (Flachgau) gibt es weiter Widerstand gegen den Tausch von zwei Seegrundstücken zwischen der Gemeinde und der Stiegl Brauerei. Dadurch werde der öffentliche Seezugang verkleinert, sagen Kritiker. Der Bürgermeister weist das zurück.

Anlass für den Streit: Die Brauerei will im ehemaligen Lueger Hof direkt am Wolfgangsee ein Apartementhotel errichten. Dazu sollen 2.500 Quadratmeter Gemeindegrund – vor allem ein Uferweg entlang des Sees – gegen 1.100 Quadratmeter Grund der Stieglbrauerei mit einem Teil direkt am See getauscht werden. Für die Errichtung des Hotels sei der Grundstückstausch aber nicht erforderlich, kritisiert die SPÖ. Seitens der Gemeinde heißt es, dass es ein gleichwertiger Grundstückstausch sei und ein neuer freier Seezugang entstehe.

Karte des geplanten Grundstückstausch in St. Gilgen. In grün der bisherige Gemeindegrund, in gelb die Grundstücke der Stiegl Brauerei
SPÖ Salzburg
Der Gemeindegrund (grün eingefärbt) soll gegen den Grund der Stiegl Brauerei (gelb) getauscht werden – das führt zu Kritik

Kritik: Angeblich neuer Seezugang ohnehin schon öffentlich

Der Deal sei allerdings kein Zugewinn und ein Ausverkauf eines öffentlichen Weges, wurde Dienstagabend bei einer Bürgerversammlung der SPÖ beklagt, zu der rund 50 St. Gilgener kamen. Sie kritisierten dort, dass der angebliche neue Seezugang ohnehin schon jetzt öffentlich sei. Außerdem stimme es nicht, dass es sich um einen – wie öffentlich gesagt – rund 40 Meter langen Seezugang handle. Hier seien Badehütten und private Flächen mit eingerechnet worden, sagen die Kritiker. Der tatsächliche Seezugang sei wesentlich kleiner.

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Die Stiegl Brauerei will den Lueger Hof am Wolfgangsee zum Apartementhotel umbauen
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Dazu will die Brauerei den Gemeindeweg vor dem Hotel gegen ein anderes Grundstück tauschen
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Dadurch gehe ein öffentlicher Seezugang verloren, kritisiert die SPÖ
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Für einen Hotelbau sei der Grundstückstausch nicht notwendig, so die Sozialdemokraten

Bürgermeister: Hütten beeinträchtigen Seezugang nicht

Dem widerspricht Bürgermeister Otto Kloiber (ÖVP): Privatgrundstücke seien hier keinesfalls mit einberechnet. Das würden Pläne belegen. Außerdem würden Bootshütten auf dieser Länge den Seezugang nicht beeinträchtigen – er sei allen möglich, so der Bürgermeister. Insgesamt soll der tatsächliche Seezugang am getauschten Grundstück dann eine Länge von 25 Metern haben. Der Bürgermeister will die Prüfung durch die Gemeindeaufsicht abwarten.

St. Gilgen: Weiter Streit um Seezugang

Die Wogen rund um den Grundstücks-tausch in St.Gilgen gehen weiter hoch. Die SPÖ sieht darin ja ein Verlustgeschäft für die Gemeinde und wirft dem Bürgermeister Untreue vor, der widerspricht. Die Sozialdemokraten haben am Dienstag zur Bürgerversammlung eingeladen