Kinder spielen im Kindergarten mit Legosteinen
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Politik

Kindergärten: Fachleute fordern mehr Personal

In Wien demonstrieren Dienstag viele Kindergarten- bzw. Elementarpädagoginnen für bessere Arbeitsbedingungen. Der Mangel an Fachkräften dürfe nicht weitergehen, die Politik müsse endlich handeln, sagt Nico Etschberger, Salzburger Sprecher und einer der wenigen Männer in dieser Berufsgruppe der Elementarpädagogik.

Die Probleme seien jahrelang bekannt, betont der Kindergartenpädagoge. Erste Gruppen werden bereits geschlossen, immer mehr Stellenausschreibungen in Gemeinden und Städten bleiben unbeantwortet.

„Job auch finanziell dringend aufwerten“

Eine Lösung werde nur gelingen, wenn die Politik mehr Geld in die Hand nimmt und den Job finanziell aufwertet. Das wäre eine Investition in die Zukunft, so Etschberger: „Die Politik muss agieren, auch aus Gründen der Gerechtigkeit gegenüber den Kindern.“

Nicht jedes Kind habe die gleichen Rahmenbedingungen, ergänzt Etschberger. Man müsse Kinder, die zu Hause nicht oder zu wenig gefördert werden, vor dem Schuleintritt auf das Niveau bringen, das andere Gleichaltrige erreichen. Nur gut ausgebildetes Fachpersonal könne das schaffen.

„Übernahme durch Helferinnen wäre desaströs“

Der Elementarpädagoge warnt davor, die Verantwortung für Kindergartengruppen an Helferinnen ohne abgeschlossene Fachausbildung bzw. Studium zu übertragen: „Ganz wichtig ist, wie wir jetzt weitermachen. Wenn jetzt Helferinnen die Aufgabe übernehmen sollen, dann wäre das desaströs. Da sind wir dann wieder in den 1970er-Jahren angekommen.“

Und das könne nicht Sinn der Sache sein, so Etschberger.