Politik

Mangel an Schulärzten immer gravierender

Der Mangel an Schulärzten in Salzburg erreicht einen neuen Höhepunkt. Landesweit haben 69 Schulen derzeit keine medizinische Betreuung. Der Engpass sei so groß, dass die jährlichen Untersuchungen vielerorts ausfallen müssen, heißt es.

Die Landesregierung will einmal mehr die Rahmenbedingungen verbessern, um die zusätzliche Aufgabe für Allgemeinmediziner und Landärzte wieder attraktiver zu machen. Auch an der Mittelschule in Salzburg-Nonntal gibt es heuer zum ersten Mal für die 280 Kinder und Jugendlichen keinen Schularzt. Der Standort ist kein Einzelfall.

Seit Monaten keine Betreuung mehr

Für viele Kinder und Jugendliche hat der Mangel große Auswirkungen. An der Mittelschule in Salzburg-Nonntal fällt deshalb heuer auch die jährliche Untersuchung der Erstklassler aus, sagt Direktor Thomas Schiendorfer: „Wir haben seit Juli keine Schulärztin mehr. Das trifft die Volksschule in der Nachbarschaft auch. Wir brauchen die Schulärzte auch, wenn Kinder in schwierigen Situationen sind, wenn sie zum Beispiel blaue Flecken haben oder sich ritzen zum Beispiel.“

Stöckl will Job attraktiver machen

Mediziner an Pflichtschulen werden auf Basis von Werkverträgen bezahlt. An Bundesschulen gibt es andere Verträge. Hier sind die Ärzte angestellt. Um den Job an Pflichtschulen attraktiver zu machen, hat das Land schon vor drei Jahren die Honorare erhöht. Das habe die Krise aber nicht entschärft, heißt es.

Nun will Gesundheitsreferent und LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) die Rahmenbedingungen weiter verbessern: „Wir sind mitten in den Gesprächen. Da geht es um eigene Räume und Werkverträge. Es ist wohl auch ein Kostenthema, aber nicht nur. Wir müssen einfach die Attraktivität steigern.“

Als Übergangslösung will Stöckl offene Stellen mit Spitalsärzten und Allgemeinmedizinern besetzen, die sich die Dienste dann aufteilen sollen.

NEOS wollen Pflegekräfte für Schulen

Anfang Oktober forderten die NEOS in Salzburg die Landesregierung auf, an den Schulen sogenannte „School Nurses“ einzusetzen – also Pflegekräfte, die sich um die Gesundheitsprobleme der Kinder kümmern. „Das System der School Nurses hat sich in anderen Ländern wie etwa den USA, Großbritannien, skandinavischen Ländern oder auch Frankreich schon länger erfolgreich bewährt. Gerade an größeren Schulen bzw. größeren Schul-Clustern können School Nurses Probleme im Vorfeld erkennen, die dann gemeinsam mit den Schulärztinnen und Ärzten angegangen werden könnten“, sagt der Gesundheitssprecher der NEOS, Sebastian Huber.

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