Alexander Schallenberg i Sebastian Kurz
APA/Robert Jaeger
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Politik

Politologe: „Neuer Kanzler ohne selbständige Position“

Nach dem bevorstehenden Wechsel an der Spitze der Regierung rechnet der Salzburger Politikwissenschafter Franz Fallend nicht damit, dass sich der neue Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) eine selbständige politische Statur erarbeiten könne. Zu machtvoll sei nach wie vor die Position von Sebastian Kurz.

Die politische Zusammenarbeit zwischen ÖVP und Grünen auf Bundesebene werde in nächster Zeit wohl keine leichte sein – denn die Atmosphäre dürfte mit dem Kanzler-Wechsel vergiftet sein, erwartet der Salzburger Politikexperte Franz Fallend.

„Schallenberg ist diplomatisch – wird aber Wünsche des Schattenkanzlers ausführen“

Was dem bisherigen Außenminister und neuen Bundeskanzler Alexander Schallenberg zugutekommt, sei sein diplomatisches Geschick, meint Politologe Franz Fallend. „Wobei ich nicht damit rechne, dass sich Schallenberg an der Regierungsspitze und innerhalb der ÖVP eine derart selbständige Position erarbeiten kann. Ich glaube auch nicht, dass er sich als Rivale von Bundeskanzler Kurz etablieren könnte. Ich rechne damit, dass er die Wünsche und Anliegen des ‚Schattenkanzlers‘ ausführen dürfte.“

Politikwissenschafter Franz Fallend im Salzburg heute Studio
ORF
Politexperte Fallend beurteilt die Eigenständigkeit des neuen Kanzlers skeptisch

Politexperte rechnet mit Polarisierung in der Bevölkerung

Der Salzburger Politologe rechnet mit einer zunehmenden Polarisierung in der Bevölkerung, auch weil die ÖVP den Kanzlerwechsel in einer Art und Weise kommunizieren werde, dass ihre Anhänger die Vorgänge als unfair empfinden werden.

Generell würden alle Parteien mit Slogans und vereinfachten Darstellungen arbeiten, um möglichst viele Menschen zu erreichen, sagt der Politik-Experte – denn nur 25-30 Prozent der Bevölkerung sind wirklich an Politik interessiert.