Eisenbahnkreuzung Seekirchen
Peter Obermüller
Peter Obermüller
Verkehr

Geläute an Eisenbahnkreuzungen: Anrainer protestieren

In Seekirchen am Wallersee (Flachgau) gibt es Aufregung um ständiges Läuten an zwei Eisenbahnkreuzungen. Die ÖBB haben für rund 300 Züge pro Tag Läutwerke installiert und das sorgt bei Bewohner*innen für schlaflose Nächte und großen Ärger in der Gemeinde.

Jedes Mal, wenn sich die Schranken an den Eisenbahnkreuzungen in Seekirchen senken, erklingt dabei zwölf Mal elektronisches Glockengeläute – Tag und Nacht. Die Beschwerden bei Bürgermeister Konrad Pieringer (ÖVP) hören nicht auf. „Das ist derzeit auf jeden Fall bei uns in Seekirchen ein Aufreger.“

Bei 300 Zügen pro Tag wird täglich 3.600 Mal geläutet

Mehr als 300 Personen- und Güterzüge fahren pro Tag durch Seekirchen – das Läuten ist dabei in Seekirchen vielerorts zu hören. „Wir waren von Anfang an gegen dieses Signal – das ist eine enorme Belastung und den Bewohnern meiner Meinung nach nicht zumutbar. Das Signal schrillt extrem“, schildert der Seekirchner Ortschef.

ÖBB rechtfertigen lautes Signal mit rechtlichen Vorgaben

Die ÖBB ist der Unmut über die installierten Lautwerke bekannt und rechtfertigen die Anlage mit rechtlichen Vorgaben. „Das ist uns in dieser Form vorgeschrieben worden. Bei der Neuerung geht es um die Sicherheit der Menschen, die diesen Bahnübergang hier täglich queren. Es ist ein Läutewerk, das vor allem Fußgänger darauf aufmerksam machen soll, dass sich der Bahnübergang schließt und nicht mehr betreten werden darf“, argumentiert ÖBB-Sprecher Robert Mosser.

Geläute an Eisenbahnkreuzung in Seekirchen (Flachgau)

In Seekirchen am Wallersee (Flachgau) gibt es Aufregung um ständiges Läuten an zwei Eisenbahnkreuzungen. Die ÖBB haben für rund 300 Züge pro Tag Läutwerke installiert und das sorgt bei Bewohner*innen für schlaflose Nächte und großen Ärger in der Gemeinde.

„Abschalten ist nicht möglich“

Die ÖBB kennen die Flut an Beschwerden und zeigen Verständnis für den Ärger. Dem Unternehmen seien jedoch die Hände gebunden. „Es gibt einen Bescheid, dass dieses Läutewerk hier installiert sein muss. Ein Abschalten ist hier weder in der Nacht noch am Tag möglich“, sagt Mosser.

Seekirchen macht Druck mit Unterschriftenliste und Anwalt

Der Seekirchner Bürgermeister Konrad Pieringer will diese Absage so einfach nicht hinnehmen und kündigte an, die Angelegenheit weiter zu verfolgen. Dazu wurde bereits eine Unterschriftenliste an das Verkehrsministerium nach Wien geschickt, ebenso wurde ein Anwalt beauftragt und Salzburger Landespolitiker um Unterstützung gebeten. Die ÖBB reagierten auf die Intervention und reduzierten die Lautstärke des Läutewerks während der Nachtstunden.